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Handlungsräume frühneuzeitlicher Kaiserinnen. Eleonora Gonzaga (1598-1655) und Eleonora Gonzaga-Nevers (1628-1686)

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 414177095
 
Die Erforschung frühneuzeitlicher Herrscherinnen hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte zu verzeichnen. Eine besondere Gruppe von herrschenden Frauen ist dabei jedoch weitgehend unbeachtet geblieben: die Römischen Kaiserinnen. Am Beispiel von Eleonora d. Ä. Gonzaga (1598-1655) und Eleonora d. J. Gonzaga-Nevers (1628-1686) untersucht das Forschungsprojekt daher erstmals systematisch die Handlungsräume frühneuzeitlicher Römischer Kaiserinnen. Ausgehend vom Konzept des Herrschaftspaars (Heide Wunder, Katrin Keller) sollen unter anderem folgende Fragen beantwortet werden: Unter welchen Voraussetzungen und in welchen Konstellationen traten die Kaiserinnen als politische Akteurinnen in Erscheinung? Welches waren die Räume, in denen sie agierten bzw. auf die sich ihr Handeln bezog? Auf welche Weise und mit welchen Ergebnissen wurden sie tätig? Dabei ist an Patronageaktivitäten und den Ausbau von Netzwerken ebenso zu denken wie an die Repräsentationen der Kaiserinnen und ihre Einflussnahme in Fragen von Krieg und Frieden.Die beiden Gonzaga-Kaiserinnen, die zweite Gemahlin Ferdinands II. bzw. die dritte Gemahlin Ferdinands III., bieten sich für eine solche Untersuchung in besonderer Weise an. Aufgrund ihrer langen Anwesenheiten am Kaiserhof und der unterschiedlichen Rollen als Kaisergemahlin, (Stief-)Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Witwe, die sie dort ausfüllten, lassen sich an ihrem Beispiel Handlungsräume ausloten, die so oder so ähnlich vielen Kaiserinnen offenstanden. In mancher Hinsicht dürften sie geradezu modellbildend gewirkt haben. Zugleich weisen die beiden Kaiserinnen Spezifika auf, die eine eingehende Beschäftigung mit ihren Handlungsräumen besonders lohnend erscheinen lässt. Nicht zuletzt waren sie die ersten frühneuzeitlichen Kaiserinnen, die aus Italien kamen. Daher lässt sich an ihrem Beispiel vortrefflich nachvollziehen, welche Handlungsräume die Partizipation an Transfer- und Austauschprozessen frühneuzeitlichen Kaiserinnen eröffnete.Konkret verfolgt das Forschungsprojekt drei Ziele:a. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter (Hannes Alterauge) verfasst eine monographische Analyse zu den beiden Kaiserinnen als Akteurinnen in der dynastischen Politik zwischen Mantua und Wien.b. Um die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit des Forschungsprojekts zu erhöhen, findet um die Mitte der Projektlaufzeit ein internationaler Workshop statt, an dem Fachleute für verschiedene Aspekte des Themas aus unterschiedlichen Disziplinen (z.B. Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft) teilnehmen.c. Der Projektleiter legt eine monographische Synthese zu den Handlungsfeldern der Kaiserinnen vor.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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