Detailseite
Projekt Druckansicht

Die neuronale Interaktion von visuell-räumlicher und -merkmalsbasierter Aufmerksamkeit bei der Verarbeitung von Objekten

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 414151260
 
Ein wesentlicher Baustein visueller Wahrnehmung ist unsere Fähigkeit, aus der Fülle der einströmenden Informationen die jeweils wichtigsten zu selektieren. Dies gelingt uns auf der Basis objekt-, merkmals- und ortsbasierter Selektionsmechanismen, die jeweils für sich genommen in den letzten Jahren fachspezifisch gut untersucht wurden. Für die Konstruktion einer kohärenten visuellen Repräsentation der Umwelt, die adaptives Verhalten gewährleistet, ist dabei das flexible Kombinieren/Integrieren bzw. Wechseln zwischen diesen Mechanismen erforderlich. Bis dato ist aber wenig über die neuronalen Dynamiken der Koordination und Interaktion dieser Prozesse bekannt. Auf der Grundlage objektbasierter Aufmerksamkeit sollen im vorgeschlagenen Projekt die zeitlichen und neuronalen Mechanismen visueller Aufmerksamkeitsprozesse und deren Interaktionen untersucht werden. Eigene Vorarbeiten haben gezeigt, dass bei der Beachtung von Objekten keine vollständige Integration aller Merkmale stattfindet, sondern die Aufgabenrelevanz der objektkonstituierenden Merkmale eine signifikante Rolle für die selektiven Aufmerksamkeitsprozesse innerhalb eines Objektes spielt. Weiterhin konnten wir zeigen, dass merkmalsbasierte Selektion in der Lage ist, Aufgabenrelevanz zu überschreiben. Diese und andere Befunde legen die Grundlage unserer experimentellen Studien, die die Interaktion von objekt-, merkmals- und ortsbasierten Aufmerksamkeitsprozessen weiter erhellen sollen. Mithilfe unseres innovativen Ansatzes, flackernde Stimuli darzubieten, die eine oszillatorische Gehirnantwort im EEG evozieren, das steady-state visuell evozierte Potential (SSVEP), können wir ein genaues Abbild der (zeitlichen) Interaktion aller drei Selektionskriterien zeichnen. Die theoretische Grundlage der Experimente stellt das "biased competition model" dar, um kompetitive Mechanismen zu erklären.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartner Professor Dr. Steven A. Hillyard
Mitverantwortlich Professor Dr. Steffen Nestler
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung