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Die neuronale Interaktion von visuell-räumlicher und -merkmalsbasierter Aufmerksamkeit bei der Verarbeitung von Objekten
Antragsteller
Professor Dr. Matthias M. Müller
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 414151260
Ein wesentlicher Baustein visueller Wahrnehmung ist unsere Fähigkeit, aus der Fülle der einströmenden Informationen die jeweils wichtigsten zu selektieren. Dies gelingt uns auf der Basis objekt-, merkmals- und ortsbasierter Selektionsmechanismen, die jeweils für sich genommen in den letzten Jahren fachspezifisch gut untersucht wurden. Für die Konstruktion einer kohärenten visuellen Repräsentation der Umwelt, die adaptives Verhalten gewährleistet, ist dabei das flexible Kombinieren/Integrieren bzw. Wechseln zwischen diesen Mechanismen erforderlich. Bis dato ist aber wenig über die neuronalen Dynamiken der Koordination und Interaktion dieser Prozesse bekannt. Auf der Grundlage objektbasierter Aufmerksamkeit sollen im vorgeschlagenen Projekt die zeitlichen und neuronalen Mechanismen visueller Aufmerksamkeitsprozesse und deren Interaktionen untersucht werden. Eigene Vorarbeiten haben gezeigt, dass bei der Beachtung von Objekten keine vollständige Integration aller Merkmale stattfindet, sondern die Aufgabenrelevanz der objektkonstituierenden Merkmale eine signifikante Rolle für die selektiven Aufmerksamkeitsprozesse innerhalb eines Objektes spielt. Weiterhin konnten wir zeigen, dass merkmalsbasierte Selektion in der Lage ist, Aufgabenrelevanz zu überschreiben. Diese und andere Befunde legen die Grundlage unserer experimentellen Studien, die die Interaktion von objekt-, merkmals- und ortsbasierten Aufmerksamkeitsprozessen weiter erhellen sollen. Mithilfe unseres innovativen Ansatzes, flackernde Stimuli darzubieten, die eine oszillatorische Gehirnantwort im EEG evozieren, das steady-state visuell evozierte Potential (SSVEP), können wir ein genaues Abbild der (zeitlichen) Interaktion aller drei Selektionskriterien zeichnen. Die theoretische Grundlage der Experimente stellt das "biased competition model" dar, um kompetitive Mechanismen zu erklären.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Kooperationspartner
Professor Dr. Steven A. Hillyard
Mitverantwortlich
Professor Dr. Steffen Nestler