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Der Einfluss verschiedener Stressneuromodulatoren auf Risikoverhalten und Verlustaversion
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Radoslaw Martin Cichy, seit 6/2022; Professorin Dr. Katja Wingenfeld
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411484810
Im Alltag werden viele Entscheidungen unter Stress getroffen, wobei risikoreichere Entscheidungen aber auch eine erhöhte Verlustaversion nach Stress beobachtet wurden.Bei Stress werden sowohl Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) als auch das Locus-coeruleus-noradrenerge System (LC-NA-System) aktiviert. Es ist bekannt, dass die entsprechenden Stresshormone Cortisol und Noradrenalin mannigfaltige Auswirkungen auf kognitive Prozesse haben. Dies konnte sowohl in pharmakologischen Studien als auch nach psychosozialer Stressinduktion gezeigt werden. In Bezug auf den Zusammenhang zwischen Stress(hormonen) und Entscheidungsfindung gibt es im Vergleich zu anderen kognitiven Prozessen bislang relativ wenige Studien. Es existieren aber erste Hinweise, dass nach Stress eine Tendenz zu risikoreicheren Entscheidungen besteht. Nur sehr wenige Studien nutzen experimentell-pharmakologische Designs um den Einfluss der wichtigsten Stresshormone Cortisol und Noradrenalin sowie deren Zusammenspiel zu untersuchen. Zudem wurden in der Forschung verschiedene Entscheidungsaufgaben verwendet, was die Vergleichbarkeit bisheriger Studien erschwert. Neurokognitive Studien zum Zusammenhang zwischen Stresshormonaktivität und Entscheidungsfindung fehlen bislang nahezu vollständig.Dementsprechend wollen wir die Effekte von Cortisol und Noradrenalin auf verschiedenen Aspekte der Entscheidungsfindung, nämlich Risikoverhalten und Verlustaversion genauer untersuchen. Dabei wird ein experimentell-pharmakologischer Ansatz kombiniert mit Methoden der Verhaltensmodellierung und funktionaler Bildgebung (fMRT).In Studie 1 sollen die Effekte einer noradrenergen Stimulation / Aktivierung bzw. Blockade auf Prozesse der Entscheidungsfindung mittels fMRT untersucht werden. In einem analogen Studiendesign werden dann die Effekte von Cortisol untersucht, sowohl mit und als auch ohne zusätzliche noradrenerge Aktivierung.Diese Studien sollen helfen, den differentiellen Einfluss der wichtigsten Stresshormone auf Risikoverhalten und Verlustaversion besser zu verstehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Hauke Reiner Heekeren, bis 5/2022