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Bergbau und Metallurgie in Südwestchina, 14. bis 19 Jahrhundert: Archäo-metallurgische und historisch-geographische Untersuchungen

Antragstellerin Dr. Nanny Kim
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411083205
 
Das Ziel des Kooperationsprojekts ist die systematische archäo-metallurgische und historisch-geographische Sichtung, Dokumentation und Erforschung des Bergbaus in Südwestchina, mit dem Schwerpunkt auf der späten Kaiserzeit (1368-1911). Mit der Untersuchung der bisher kaum wissenschaftlich erforschen Periode und unzureichend bearbeiteten Region bezwecken die Antragsteller zum einen, die Grundlagen für weitere Forschung zu erarbeiten und zu bewahren, und zum anderen zur Klärung verschiedener Fragen zur Geschichte des Bergbaus und zur Entwicklung metallurgischer Technologien, sowie zu Traditionen in Innovationen in einem weitgehend nichtschriftlichen Bereich technischer Expertise beitragen. Die Expansion von Bergbau auf Kuper und Silber sowie verschiedene weitere Metalle in der Region der Provinz Yunnan samt angrenzender Teile von Sichuan und Guizhou und der Grenzgebiete von China, Burma und Vietnam seit dem 14. Jahrhundert und seine weitere Intensivierung im 18. Jahrhundert sind bekannt. Da Bergbau im vormodernen China selten Eingang in schriftliche Quellen fand und insbesondere in der späten Kaiserzeit kaum dokumentiert ist, fehlen jedoch konkrete Kenntnisse. So wissen wir von mehreren bedeutenden Bergwerken, können diese aber nicht lokalisieren, während in anderen Fällen Standorte bekannt, aber weder datiert noch identifiziert sind. Die Intensivierung des Bergbaus beruhte offensichtlich auf technischen und organisatorischen Neuerungen, doch fehlen Erkenntnisse über diese Entwicklungen.Mit interdisziplinären Ansätzen erschließt das geplante Projekt neue Quellen. Zunächst setzen wir eine historisch-geographische Raumanalyse ein, die insbesondere Ortsnamencluster analysiert, um Standorte systematisch zu identifizieren. Aufgrund der Lokalisierung werden die Projektpartner Feldarbeit zur Erfassung von Überresten und Oralgeschichte sowie zur Probennahme durchführen. Der chinesische Partner wird Materialanalysen durchführen, während die Antragssteller die GIS-basierte Analyse der gesammelten Daten übernehmen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten und mithilfe komparativer technikhistorischer Forschung wird das Projekt die Geschichte der Bergbau- und Verhüttungstechnik im Südwesten des späten chinesischen Kaiserreichs rekonstruieren.Vier Projektziele sind:1) die möglichst vollständige Dokumentation von Überresten und Materialien aller erfasster Standorte für die Bewahrung montanhistorischer Stätten und künftige Forschung. 2) Die wissenschaftlich fundierte und systematische Rekonstruktion der Bergbau- und Verhüttungstechniken. 3) GIS-basierte Analysen der technologischen Traditionen und Transmissionen im Kontext lokaler Gesellschaften und inter-regionaler Mobilität, Migration und Wissensaustausch, sowie von Umweltbedingungen und Landschaftsveränderungen.4) Die Analyse von technologischen Innovationen und Traditionen im komparativen Kontext verschiedener Zeitalter und Regionen und ihrer verschiedenen Strukturen in der Weitergabe von Expertise
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Dagmar Schäfer
Kooperationspartner Professor Dr. Xiaocen Li
 
 

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