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Edition osirianischer Ritualtexte auf fragmentarischen späthieratischen Papyri der Tempelbibliothek von Tebtynis

Antragstellerin Dr. Andrea Kucharek
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 410389338
 
Der vorliegende Antrag hat die bereits im Erstantrag angekündigte Fortsetzung des derzeit laufenden Projekts zum Gegenstand. Ziel ist die Erschließung des osirianischen Textmaterials aus dem römerzeitlichen Tempelarchiv in Tebtynis im Fayum. Hinzu kommen kleinere Fragmente oder Auszüge osirianischer Rituale anderer Herkunft, die in die Griechisch-Römische Zeit datieren, vor allem solche, die vermutlich ebenfalls aus einem Tempelkontext stammen oder die mit Auszügen aus der bereits in Band 1 der in Arbeit befindlichen Reihe publizierten Liturgie The Lamentations of Isis and Nephthys vergesellschaftet sind.Ritualtexte aus dem Osiriskult auf hieratischen Papyri der Griechisch-Römischen Epoche sind in vergleichsweise großer Zahl erhalten. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Papyri, die eigens für die Verwendung als private Grabbeigabe hergestellt wurden, da Rituale zur Wiederbelebung und jenseitigen Versorgung des getöteten Gottes auch auf den menschlichen Verstorbenen anwendbar waren. Diese Papyri überliefern die Ritualtexte, sie lassen jedoch kaum Aussagen über deren ursprünglichen Bezugsrahmen, den institutionalisierten Kult des Osiris in den Tempeln, zu.Das laufende wie in dessen Fortsetzung auch das beantragte Projekt stößt anhand seiner singulären Materialbasis in genau diese Forschungslücke vor. Ziel ist die möglichst vollständige Edition der osirianischen Ritualpapyri der einzigen in nennenswertem Umfang erhaltenen Tempelbibliothek Ägyptens. Das Projekt bezweckt also nicht lediglich die Edierung weiterer osirianischer Papyri, sondern kann erstmals ein zeitlich wie örtlich fixiertes Konvolut aus dem ursprünglichen Sitz im Leben dieser Papyri, dem institutionalisierten Kult des Osiris, vorlegen. Erstmals wird dabei das Spektrum der im realen Kultvollzug eingesetzten Rituale faßbar, was spezifische, bei Papyri aus Grabkontext wenig erfolgversprechende Fragestellungen bezüglich der konkreten Ausgestaltung des Osiriskultes in Alltag und Fest sowie einer lokalspezifischen Osiristheologie erlaubt. Grundlagen und Ergebnisse einer solchen Untersuchung sollten beispielhaft auch für anderweitige Kulte repräsentativ sein.Die umfangreichen Vorarbeiten im Rahmen eines Leibnizpreis-Projekts mündeten bereits in die Publikation eines ersten Bandes, die Fertigstellung der Bände 2 und 3 ist Gegenstand des laufenden Projekts. Der vorliegende Antrag soll die Publikation zweier weiterer Bände ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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