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Resilienz und Kohärenz in der Palliativmedizin

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Anästhesiologie
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 348851031
 
Zentrales Ziel des Teilprojekts (TP 6) ist die Analyse palliativmedizinischer Konzepte zu Resilienz und der Abgleich mit anderen in der Palliativmedizin häufig verwandten und teilweise überlappenden Konzepten wie Kohärenz, würdezentrierter Therapie, Biographiearbeit, Lebensqualität, Lebenssinn oder Achtsamkeit. Die Analyse erfolgt in drei Phasen. In der ersten Phase erfolgt eine Auswertung der diskursiven Praxis in der palliativmedizinischen Literatur. In einer systematischen Literatursuche in den medizinischen und sozialen Datenbanken Pubmed, Embase, Psychinfo und Google Scholar wird die vorhandene Literatur zu den Interventionen (würdezentrierte Therapie, Logotherapie, Biographiearbeit, achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) und Konzepten (Resilienz, Kohärenzgefühl, Lebenssinn) erfasst, soweit sie einen Bezug zur medizinischen Versorgung bei schwerstkranken oder sterbenden Patient_innen hat. Diese Analyse wird mit vertiefenden Interviews mit Expert_innen und Mitarbeiter_innen in Hospiz- und Palliativeinrichtungen ergänzt. Sechs Fokusgruppen werden mit jeweils mindestens 5 Teilnehmer_innen durchgeführt. Mit internationalen Expert_innen werden Einzelinterviews (per Telefon oder Skype) in englischer Sprache geplant. Weitere 6 Fokusgruppen mit jeweils mindestens 5 Teilnehmer_innen werden mit Mitarbeiter_innen aus spezialisierten Einrichtungen der Hospiz- und Palliativeinrichtungen geplant. In diesen Fokusgruppen soll die Perspektive der Mitarbeiter_innen aus der klinischen Praxis erfasst werden. In der zweiten Phase wird die Validität der in der ersten Phase entwickelten Hypothesen in Interviews mit Palliativpatient_innen und Angehörigen überprüft, Narrative und halbstrukturierte Interviews werden mit 30 Patient_innen und 30 Angehörigen in verschiedenen Settings in der Palliativversorgung durchgeführt.In der dritten Phase wird auf der Grundlage der Hypothesen eine Theorie (Grounded Theory) zu den Zusammenhängen und wechselseitigen Beeinflussungen der untersuchten Konzepte und Werte in der Palliativversorgung formuliert. Die Hypothesen zu Zusammenhängen und Beeinflussungen und die daraus entwickelte Theorie stellen das Ergebnis des Teilprojektes (TP 6) dar. Zusätzlich soll eine Matrix mit den untersuchten Interventionen, Konzepten und Werten erstellt werden, in der die wechselseitigen Beeinflußungen abgebildet werden können. Damit trägt das Teilprojekt zu einer systematischen Erschließung des Potentials für medizinische und seelsorgerische Erfassungsinstrumente bei.Als spezifischer Beitrag aus diesem TP soll jedoch auch kritisch diskutiert werden, wo die Grenzen der Erfaßbarkeit liegen, und welche Anteile auch mit optimalen Erfassungsinstrumenten vielleicht nicht erfasst werden können. Das TP trägt damit auch zum dritten Ziel der Forschergruppe bei, indem die Diskussion der Resilienzfaktoren auch um potentiell nicht messbare Elemente erweitert und korrigiert wird.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Kanada
Mitverantwortlich(e) Dr. Birgit Jaspers
Kooperationspartner Professor Harvey Max Chochinov
 
 

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