Detailseite
Projekt Druckansicht

Subprojekt 3 - Räumliche und zeitliche Veränderungen in der geomorphologischen Prozessdynamik auf Hängen der Zentralalpen seit der kleinen Eiszeit

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394200609
 
Geosysteme des Hochgebirges reagieren sehr sensitiv auf die Klimaerwärmung und die damit verbundene Veränderung der Niederschlagsbedingungen. Dies beinhaltet das schnelle Rückschmelzen der Gletscher, die Veränderungen im Permafrost und in der alpinen Vegetation. Diese Veränderungen wiederum beeinflussen die Abflussregime der Gebirgsflüsse und die Sedimentlieferung von den Hängen. Allerdings ist die Reaktion der Geosysteme auf klimatische Veränderungen sehr komplex und variiert wegen der Heterogenität der natürlichen Bedingungen sehr stark in Raum und Zeit. Die Forschungsgruppe SEHAG hat daher in der ersten Förderperiode des Projektes die Reaktionen von Geosystemen und der geomorphologischen Prozessdynamik auf Klimaänderungen seit dem LIA intensiv untersucht, um so das Wissen über die in der Vergangenheit ablaufenden Veränderungen zu erhöhen und so zukünftige Entwicklungen besser absehen zu können. Die Haupthypothese der Forschungsgruppe ist, dass der vergangene und laufende Klimawandel die Aktivität und die Wechselbeziehungen zwischen geomorphologischen Prozessen seit der LIA beeinflusst hat und immer noch beeinflusst. Diese Veränderungen können in vier Zeitscheiben unterteilt werden (in Anlehnung an die gemessenen Klimaänderungen in den Alpen): Zeitscheibe I (1850-1920), Zeitscheibe II (1920-1980), Zeitscheibe III (1980-heute/Ende der Projektphase I) und die zukünftige Zeitscheibe IV (heute-2050/Projektphase II). Die Studien werden in 3 unterschiedlich vergletscherten Tälern der Zentralalpen durchgeführt. Innerhalb der Forschungsgruppe konzentriert sich das Teilprojekt 3 auf dominante geomorphologische Prozesse auf den Hängen. Für die Erfassung der aktuellen und der historischen Prozessdynamik in den drei verschiedenen Zeitabschnitten seit 1850 werden historische und aktuelle Photographien, historische Karten, sowie existierende und neu erhobene LiDAR Daten eingesetzt. Durch die Kombination der Ergebnisse dieser Untersuchungen mit den Ergebnissen der anderen Teilprojekte der Forschungsgruppe werden die identifizierten Veränderungen in der geomorphologischen Dynamik in den Kontext der Klimaänderungen und der Veränderung in den Geosystemen gestellt. Die bereits erzielten Ergebnisse der ersten Förderperiode werden in der zweiten Förderperiode durch weitere Messungen und Analysen vertieft und dann dazu verwendet, Modelle der Hangprozesse in den ausgewählten Arbeitsgebieten zu kalibrieren und zu validieren. Für die Modellierungen der zukünftigen Entwicklung wird SP3 auf existierende Modelle aus der Mur- und der Bodenerosionsforschung zurückgreifen. In Phase II soll die Entwicklung für die Zukunft bis ins Jahr 2050 auf der Grundlage der bestehenden Prozessmodellierungen in der Vergangenheit analysiert und prognostiziert werden. In die Berechnungen gehen die Daten der wichtigsten Veränderungen in den Geosystemen (z.B. Klima, Hydrologie, Vegetation) ein, die in den anderen Teilprojekten erarbeitet werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung