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Halle, Basilika und Platz - Die Randbebauung der Agora von Kleonai. Abschluss der Feldforschungen
Antragsteller
Professor Dr. Torsten Mattern
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407897158
2010 und 2011 konnte in Kleonai (Peloponnes) durch Ausgrabungen die Südostecke eines Platzes am Kreuzungsbereich von zwei Straßen untersucht werden. Dabei wurden Abschnitte einer spätantiken Transeptbasilika sowie weitererer Randbebauung freigelegt, die zu mindestens sieben Phasen gehören. Die Randbebauung beginnt in der Klassik, u.a. mit einem größeren Gebäude, vielleicht einer Halle (?), an deren südlicher Innenwand gut erhaltene Reste von bemalten Wandputz in Sturzlage gefunden wurde, die 2011 nicht geborgen werden konnte. Zu den spätesten Nutzungsphasen gehört die spätantike Transeptbasilika und ihre Nachnutzung durch eine kleinere Kapelle. Die Basilika ist ungewöhlich weit nach Süden über eine Geländekante hinaus errichtet worden, wohl in dem Bestreben, den Platz bebauungsfrei zu halten. Die besondere Bedeutung des Platzes wird nicht nur durch die Architekturen an ihrem Rand verdeutlicht, sondern auch durch Blöcke von drei Exedramonumenten unterstrichen, die für diese Denkmalgattung ungewöhlich lange Inschriften trugen, die aber eradiert wurden. Da die Blöcke ausschließlich im Bereich der Apsis der Kirche als Spolien wiederverwendet wurden, liegt die Hypothese nahe, dass sie auch ursprünglich an dieser Stelle standen. Die langen Inschriften sind noch in kleinen Abschnitten lesbar. Es handelte sich um Dekrete, was die Bedeutung des Platzes unterstreicht. Nach derzeitigem Kenntnisstand deckt sich der Beginn der Nutzung des Platzes (Agora?) zeitlich gut mit der literarisch überlieferten Eroberung Mykenes 465/4 v. Chr. und der Umsiedlung dessen Einwohner nach Kleonai.Ziel des Antrags ist es, die Grabungsarbeiten auf dem Grabungsrareal abzuschließen, um die Grabungserbegnisse publizieren zu können. Dies umfasst die Untersuchung der spätklassisch-hellenistischen Halle und die Bergung des Wandputzes, die weitere Klärung des Grundrisses der Basilika und den weiteren Verlauf des südlichen Platzrandes.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen