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SHWITZER: Das amische Shwitzer als Mischsprache aus engverwandten Elternsprachen

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 403803976
 
In Mischsprachen stammen größere Systemausschnitte aus unterschiedlichen Elternsprachen, vgl. z.B. Media Lengua mit grammatischer Struktur aus Quechua und Wortschatz aus dem Spanischen. Solche systematischen Splits scheinen nur dann möglich zu sein, wenn die Mischsprache aus Elternsprachen stammt, die genetisch und typologisch stark unterschiedlich sind. Das amische Shwitzer (Indiana, USA) ist nun allerdings eine Mischsprache, die aus engverwandten Elternsprachen abgeleitet ist, nämlich aus Berndeutsch und Pennsylvaniadeutsch. Dabei entspricht die grammatische Struktur weitgehend dem Pennsylvaniadeutschen, während sich berndeutsche Merkmale im Lexikon konzentrieren. Es ist somit ein bis jetzt noch nicht beschriebener Typus von Mischsprache. Das vorgeschlagene Projekt wird die Anzahl und Charakteristik der berndeutschen und pennsylvaniadeutschen Merkmale im amischen Shwitzer genauer bestimmen. Außerdem soll der soziolinguistische Kontext rekonstruiert werden, wie genau diese im 19. Jahrhundert eingewanderten Schweizer Täufer in so engen Kontakt mit dem Pennsylvaniadeutschen gekommen sind. Das Projekt wirft neues Licht auf die Bedingungen und möglichen Effekte von intensivem Sprachkontakt, denn das amische Shwitzer ist im Ensemble anderer bekannterer Mischsprachen relativ untypisch. Wir erwarten, dass auf Grundlage des vorgeschlagenen Projekts einige Grundannahmen der Kontaktlinguistik verfeinert oder ggf. revidiert werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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