Detailseite
Projekt Druckansicht

Konnatale Cytomegalievirusinfektion: Identifizierung von Faktoren, die die vertikale Übertragung und den klinischen Verlauf von infizierten Neugeborenen bestimmen

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Immunologie
Kinder- und Jugendmedizin
Virologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255154572
 
Die häufigste infektiöse Ursache für bleibende Behinderungen bei Neugeborenen ist die konnatale Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV). Gegenwärtig gibt es keine etablierte Therapie zur Prävention von CMV-Erkrankungen bei Neugeborenen. Obwohl diese Infektion als ein globales klinisches Problem anerkannt ist, sind pränatale Faktoren, welche die vertikale Virusübertragung von Mutter zu Fötus bestimmen, noch unbekannt. Darüber hinaus ist unbekannt, warum die meisten infizierten Neugeborenen asymptomatisch bleiben, während einige moderate oder schwere Krankheitssymptome aufweisen.Hier wollen wir Faktoren untersuchen, die das Risiko einer pränatalen CMV-Infektion und Schweregrad der neonatalen CMV-Erkrankung erhöhen könnten. Mithilfe der aus der PRINCE-Kohorte gewonnenen humanen Proben (Serviceprojekt S1) in Kombination mit einem Mausmodell für angeborene CMV-Infektionen werden die Rolle von pränatalen Herausforderungen, die Anti-CMV-T-Zellantwort von Mutter und Kind sowie virale Pathogenitätsfaktoren bestimmt. Anhand eines etablierten CMV-Mausmodells werden wir klären, ob mütterlicher Stress und Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft - potenziell vermeidbare Herausforderungen - die Nachkommen anfälliger für einen schweren Verlauf der CMV-Infektion im frühen Leben machen. Eine eingehende Charakterisierung von mütterlichen und neonatalen Antigen-spezifischen T-Zellen wird ihre Rolle bei der Kontrolle von CMV-Infektionen während der frühen Lebensphase definieren. Schließlich werden wir parallel zur Wirtsimmunreaktion den Erreger selbst untersuchen, um virale genetische Faktoren zu identifizieren, die die Pathogenität und die Wahrscheinlichkeit einer vertikalen Übertragung bestimmen. Zusammenfassend beabsichtigen wir die Bearbeitung dringender Fragestellungen der CMV Infektionsbiologie an den Schnittstellen von Reproduktion, Pädiatrie, Immunologie und Virologie zu beantworten, die die Grundlage für neue diagnostische oder therapeutische Ansätze bilden könnten.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung