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Charakterisierung des Einflusses von laserstrahlgeschnittenen Oberflächen auf das Ermüdungsverhalten von Ti-6Al-4V-ELI

Fachliche Zuordnung Biomaterialien
Mechanische Eigenschaften von metallischen Werkstoffen und ihre mikrostrukturellen Ursachen
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 402380578
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des bearbeiteten Projektes wurde der Einfluss des Laserstrahlschneidens auf die Schwingfestigkeiten der Titanlegierung (α+β)-Ti-6Al-4V-ELI (nach ISO 5832-3) untersucht und bewertet. Dafür wurden aus dem Blechhalbzeug Ermüdungsproben herausgetrennt und in 3 Chargen mit den Oberflächenqualitäten lasergeschnitten (Ausgangszustand), gleitgeschliffen und mechanisch poliert geprüft. Untersuchungen zur Schnittkantenqualität und der durch den Wärmeeintrag hervorgerufenen mikrostrukturellen Veränderungen der Randzone wurden dokumentiert und interpretiert. Fraktographische Analysen an versagten Proben zur Ermittlung der Rissinitiierungsorte trugen zum Gesamtverständnis in Bezug auf den Einfluss des Laserschnittes bei. Ergebnisse zeigten eine signifikante Abhängigkeit erreichbarer maximaler Schwingfestigkeiten von der Oberflächenqualität und der damit im Zusammenhang stehenden Ausbildung von Mikrokerben an der Schnittkante. Die geringsten Schwingfestigkeitswerte wurden hierbei für den Ausgangszustand ohne Oberflächennachbehandlung ermittelt, was vor allem auf das ausgeprägte Schnittkantenrelief (Rauigkeit erhöht Kerbwirkung) zurückgeführt wurde. Die mechanischen Nachbehandlungen erhöhten die erreichbaren Schwingfestigkeiten hierbei erheblich, da die Rauhigkeit effektiv minimiert und die martensitische Randzone abgetragen wurde. Die Ergebnisse belegen hierbei die dringend erforderliche Oberflächennachbehandlung um das Werkstoffpotential der Legierung voll auszuschöpfen und ein vorzeitiges Versagen zu verhindern. Eine werkstoffspezifische Optimierung der Laserschnittparameter sowie des Nachbehandlungsverfahrens lassen eine deutlich verbesserte Ausschöpfung des eigentlichen Festigkeitspotentials der Legierung erwarten. Unter diesen Voraussetzungen lässt sich das Laserschneiden zukünftig nicht nur aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und zeitlichen Effektivität für nichttragende Komponenten sondern auch für Anwendungen mit hoher Überlebenswahrscheinlichkeit bei zyklischer Beanspruchung qualifizieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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