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Die Erforschung des anthropogenen Klimawandel im Mittelmeer über längere Zeiträume: die Koralle Cladocora caespitosa als Bioindikator und Archiv für Umwelt- und ökologische Veränderungen

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 401447620
 
Lange instrumentelle und beobachtungsbasierte Datenreihen sind essentiel, um physikochemische und ökologische Entwicklungen im Rahmen des anthropogenen Klimawandels (AK) und deren Auswirkungen auf Meeren und Ozeane zu verstehen. Das Fehlen geeigneter, langer Zeitreihen, wurde in den letzen Jahren durch den Einsatz von Proxy-Daten und der Paläobiologie teilweise ausgeglichen. Deren Nutzung erlaubt wichtige Informationen über längere Zeitspannen zu erhalten. Während diese Ansätze in tropischen Riffen zunehmend angewendet werden, ist deren Nutzung in temperierten Meeren wie dem Mittelmeer selten. Das Mittelmeer ist eine der Regionen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind und deren benthische Gemeinschaften in den letzten Jahren unter erwärmungs-bedingten Sterbeereignissen litten. Lange Datenreihen, die Meerestemperaturen und deren Auswirkung auf Organismen zeigen sind selten. Informationen über Aussterbe-Ereignisse sind sogar auf die letzten ~20 Jahre beschränkt. Solche langen Zeitreihen sind nötig, um die Umweltveränderungen in ihrem zeitlichen Kontext besser einordnen und zukünftige Auswirkungen des AK im Mittelmeer besser vorhersagen zu können. Trotz deren Bedeutung fehlen im Mittelmeer bisher multidisziplinäre Ansätze zu diesem Thema, in dem Paläoökologie, moderne Ökologie, Messreihen und Proxies kombiniert werden.Ziel dieses Antrags ist es diese Lücken zu schließen. Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden eine verbesserte Vorhersage zukünftiger Szenarien erlauben, die eine zielgerichtetes Umweltmanagement für die betroffenen Gebiete ermöglichen. Folglich, ist das Hauptziel dieses Projektes die Erforschung der Auswirkungen des AK im Mittelmeer und deren Einfluss auf das marine Ökosystem über längere Zeiträume. Um dieses Ziel zu erreichen werde ich mit der Hilfe von Proxies die jetzigen instrumentellen und beobachtungsbasierten Datenreihen erweitern, um Kenntnisse über die Trends und die Geschwindigkeit von Umweltveränderungen zu erwerben, um die ökologischen Auswirkungen und die Anpassungfähigkeit der Organismen zu verstehen.Diese Forschung basiert auf, 1) einzigartigen langen instrumentell gemessenen Meerestemperaturen und beobachtungsbasierten Datenreihen biologischer Effekte, und 2) der Verwendung der im Mittelmeer riffbildenden Koralle Cladocora caespitosa, als Bioindikator der gegenwärtige Veränderungen und als Archiv für historisch Umwelt- und ökologische Veränderungen, durch die Anwendung geochemischer und sclerochronologischer Analysen. Insgesamt will ich die Hyphothese prüfen, das die jetzigen Auswirkungen des AK auf die benthische Gemeinschaften im Mittelmeer ohnegleichen sind und mit der Beschleunigung der Umweltveränderungsraten verbunden sind, die möglicherweise die Anpassungsfähigkeit von Organismen übersteigen könnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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