GRK 2501:  Translationale Evolutionsforschung

• Fachliche Zuordnung: Zoologie ; Grundlagen der Biologie und Medizin
• Förderung: Förderung seit 2020
• Webseite: Zur Homepage
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400993799

Wir leben im Anthropozän, einer durch den menschlichen Einfluss auf das globale Erdsystem geprägte Ära. Die vom Menschen verursachte natürliche Selektion und die resultierenden evolutionären Prozesse bilden die Grundlage vieler gesellschaftlichen Herausforderungen und sind zentral für das Erreichen der Ziele zur nachhaltigen Entwicklung in der Agenda 2023 der Vereinten Nationen. Der Einsatz von Antibiotika oder Krebsmedikamenten in der Medizin, von Pestiziden in der Landwirtschaft oder die Entnahme von Wildtieren aus der Natur verändern die natürliche Selektion und beeinflussen die Evolution von Organismen. Bislang werden evolutionäre Erkenntnisse in der aktuellen Forschung angewandter Herausforderungen und der Entwicklung nachhaltiger Lösungen jedoch weitgehend vernachlässigt. Gleichzeitig hat die Erforschung der vom Menschen verursachten natürlichen Selektion das Potenzial, unser Verständnis der Evolution zu verbessern. Das übergreifende Ziel unseres TransEvo Graduiertenkollegs (GRK) ist es, Nachwuchsforschende in zwei Hauptkompetenzen auszubilden: In der Anwendung von Konzepten aus der Evolutionsbiologie, um unser Verständnis aktueller Herausforderungen in angewandten Bereichen zu verbessern, und in der Nutzung neu gewonnener Erkenntnisse, um unser Verständnis der Evolution zu bereichern. Das TransEvo GRK fördert die Translation des evolutionären Denkens in drei angewandten Bereichen: Medizin, Lebensmittelproduktion und Artenschutz. Das Heranziehen der Evolutionstheorie für angewandte Probleme geschieht meist unabhängig in verschiedenen angewandten Bereichen, oft mit unterschiedlichen Ansätzen und Konzepten – trotz ähnlicher zugrunde liegender Selektionsprozesse. Unser TransEvo GRK führt diese sich überschneidenden Forschungsansätze zusammen, um zusätzliche Erkenntnisse für angewandte Herausforderungen zu gewinnen. Die Ausbildung der Doktorandinnen und Doktoranden ist interdisziplinär und in Tandemprojekten organisiert. Diese bestehen jeweils aus zwei Teilprojekten, die sich mit einer verwandten Fragestellung befassen, dabei aber unterschiedliche, wenn auch komplementäre Untersuchungsansätze verwenden, was Potenzial für synergistische Wechselwirkungen schafft. Die Ausbildung stützt sich auf ein strukturiertes Programm, das Rotationen, Seminare, Retreats, Workshops und verschiedene Kurse umfasst. Unser TransEvo GRK bietet zusätzlich Training für junge Postdocs nach ihrer Promotion an und unterstützt sie dabei, Führungs- und Managementfähigkeiten auf ihrem Weg in die wissenschaftliche Unabhängigkeit zu erwerben. In Anbetracht der zahlreichen angewandten Probleme mit evolutionärer Grundlage gibt es einen wachsenden Bedarf an Forschenden mit interdisziplinären Fähigkeiten, die in der Lage sind, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in angewandte Bereiche zu übertragen. Unser TransEvo GRK trainiert Nachwuchsforschende in genau diesen Kompetenzen und eröffnet ihnen hierüber neue Karriereaussichten im akademischen wie nicht-akademischen Bereichen.

• DFG-Verfahren: Graduiertenkollegs
• Antragstellende Institution: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• Beteiligte Institution: Forschungszentrum Borstel; Leibniz Lungenzentrum; GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel; Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel); Max Rubner-Institut; Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel; Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie
• Sprecher: Professor Dr. Hinrich Schulenburg
• beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler: Professor Dr. John F. Baines; Professorin Dr. Tal Dagan; Privatdozent Dr. Charles M.A.P. Franz; Professorin Eva Holtgrewe-Stukenbrock, Ph.D.; Professor Dr. Christian Jung; Professorin Dr. Almut Nebel; Professor Dr. Stefan Niemann; Professor Dr. Martin F. Quaas; Professor Thorsten Reusch, Ph.D.; Professorin Dr. Olivia Roth; Professorin Dr. Susanne Sebens; Professorin Dr. Heike Siebert; Professor Dr. Remco Stam; Professor Dr. Arne Traulsen; Dr. Hildegard Uecker