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Vergleichende Neuropsychopharmakologie von Methamphetamine ("Crystal Meth") und MDMA ("Ecstasy") auf Facetten kognitiver Kontrolle und impulsiven Verhaltens in sozialen und nicht-sozialen Kontexten: Eine Integration von Verhaltensdaten, Psychophysiologie und Neurochemie
Antragsteller
Professor Dr. Christian Beste
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400563219
Der Gebrauch von Methamphetamin (METH, “Crystal Meth”) und 3,4-Methylenedioxy-methamphetamine (MDMA, “Ecstasy”) steigt in Europa an. Bisherige Forschungen zeigen, dass METH und MDMA mit überlappenden aber auch teilweise unterschiedlichen Defiziten in einer Vielzahl von Impulskontrollfunktionen einhergehen. Diese hängen mit Effekte der Substanzen auf das monoaminerge, glutamaterge und GABAerge System zusammen. Insbesondere beeinträchtigen gestörte Impulskontrollfunktionen auch soziale Funktionen der Betroffenen. Ziel des Projektes ist, die chronischen Effekte von METH und MDMA Konsum auf die Modulation unterschiedlicher Facetten impulsiven Verhaltens in sozialen und nicht-sozialen Kontexten zu untersuchen. Dabei sollen die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen untersucht werden. Diese Vergleiche werden mit Hilfe einen Multi-methodenanatzes erzielt in dessen Rahmen Verhaltensparameter mit psychophysiologischen (EEG) und neurobiochemischen Parametern in Verbindung gebracht werden. Neurobiochemische Parameter werden über die Magnetresonanzspektroskopie erfasst. In einem Experiment untersuchen wir den Effekt von emotionalen Konflikten. In einem zweiten Experiment untersuchen wir vorschnelle Reaktionstendenzen unter Belohnungsmanipulationen unter Einbeziehung von „computational modelling“. Psychophysiologische Daten und Verhaltensdaten werden mit strukturell-neurobiochemischen Veränderungen im striatalen GABA und Glutamathaushalt in Verbindung gebracht. Der Fokus auf das striatale GABA und Glutamatsystem ist wesentlich, da diese Systeme wesentlich für zukünftige medikamentöse Ansätze zur Behandlung der genannten Abhängigkeiten sind. Das Projekt kann somit wesentlich zu einer Grundlage beitragen auf dessen Basis neue therapeutische Ansätze zur Behandlung von Impulskontrolldefiziten und damit einhergehenden Problem im sozialen Umfeld der Patienten ansetzen können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Kooperationspartner
Professor Dr. Boris Bastian Quednow