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Junge Bürger/innen in der Schule: Eine metaanalytische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen schulischen Faktoren und politischen Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen im Jugendalter
Antragstellerin
Dr. Katharina Eckstein
Fachliche Zuordnung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400343919
Das beantragte Projekt untersucht den Zusammenhang zwischen schulischen Faktoren und politischen Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen (Active Citizenship) im Jugendalter, welches als eine besonders sensible Entwicklungsphase im politischen Sozialisationsprozess gilt. Da junge Menschen einen Großteil ihres Alltags in Bildungseinrichtungen verbringen, deren erklärtes Ziel es ist, mündige Bürger/innen zu erziehen, wird der Schule eine entscheidende Rolle in diesem Prozess zugesprochen. Der Zusammenhang zwischen schulischen Erfahrungen und Active Citizenship gilt empirisch als bestätigt. Der Blick in den Kontext Schule verdeutlicht jedoch die Vielfalt schulischer Faktoren. Diese umfassen sowohl curriculare (z.B. Stundenanzahl, besprochene Inhalte, Wertschätzung des Fachs) als auch strukturelle und klimatische Charakteristika (z.B. schulische Mitbestimmungsmöglichkeiten, Unterrichtsklima, Beziehungsklima). Diese Diversität erschwert es wiederum, generalisierende Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, inwiefern curriculare und strukturell/ klimatische Faktoren im Allgemeinen (z.B. ein allgemein demokratischer Schulkontext) oder nur spezifische Facetten davon (z.B. konkrete schulische Mitbestimmungsmöglichkeiten) breitbandig mit mehreren oder nur mit spezifischen politischen Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen einhergehen. Des Weiteren wurde bisher kaum systematisch untersucht, inwiefern schulische Effekte über die Zeit Bestand haben und ob manche Schüler/innen mehr von bestimmten Schulerfahrungen profitieren als andere. Das Ziel des beantragten Projekts ist daher eine Metaanalyse, welche die quantitativen Befunde zum Wirken schulischer Faktoren auf die politische Entwicklung Jugendlicher systematisch zusammenträgt. Während der 24-monatigen Laufzeit sollen im Besonderen zwei Unterziele adressiert werden: Erstens, die Testung der Signifikanz und Generalisierbarkeit schulischer Effekte auf inhaltlicher Ebene (betrachtete Indikatoren von schulischen Faktoren und Active Citizenship), kontextueller Ebene (Vergleich von Effekten auf individueller und Klassenebene) und messzeitlicher Ebene (Vergleich von quer- und längsschnittlichen Mustern). Zweitens, die Testung, ob Zusammenhänge zwischen schulischen Faktoren und Active Citizenship durch Alter, Geschlecht sowie den sozioökonomischen, kulturellen und familialen Hintergrund der Schüler/innen moderiert werden. Die metaanalytische Integration empirischer Befunde wird zu einem tieferen Verständnis der Rolle schulischer Faktoren beitragen, bestehende Lücken in der Literatur systematisch identifizieren und zudem ein differenziertes Bild darüber ermöglichen, inwiefern schulische Erfahrungen bestehende Unterschiede (z.B. aufgrund sozio-demographischer Faktoren) kompensieren oder verstärken. Dieses Verständnis kann wiederum Optionen aufzeigen, wie Schüler/innen unabhängig ihres Geschlechts, kulturellen Hintergrunds oder Bildungsniveaus für politische Themen sensibilisiert werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen