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Stuck und Fliesen. Archäometrische und kunsthistorische Perspektiven zum Baudekor in Iran vom 11. bis 14. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 399216810
 
Der für Iran als typisch angesehene Baudekor mit seinem Zusammenklang von Stuck, Fliesendekor und Wandmalereien entwickelte sich vor allem in den Epochen der Seldschuken- und Ilkhan-Herrschaft (11.-14. Jahrhundert). Das beantragte Forschungsvorhaben zielt darauf ab, technische Merkmale des Innendekors von Bauwerken mit archäometrischen Methoden zu identifizieren und legt dabei den Schwerpunkt auf vierzig Bauwerke in verschiedenen Regionen Irans. Auf dieser Grundlage sollen kunsthistorische Fragen nach der Funktion, der Ästhetik und dem Bedeutungsgehalt diskutiert und denkmalpflegerische Aspekte angesprochen werden. Das Projekt strebt erstmalig eine systematische Untersuchung des mittelalterlichen iranischen Baudekors mit einem vertieften Verständnis künstlerischer Techniken und der zeitgebundenen Ästhetik an. Als Grundlage dienen Daten, die aus archäometrischen Analysen gewonnen werden (XRD, µXRF, Raman, FORS, SEM-EDS, FTIR, PLM, HG-Prosometrie, chemische und petrographische Analysen). Das Material für die Untersuchungen besteht in seldschukenzeitlichen und ilkhanidischen Stuckarbeiten aus ca. vierzig Bauwerke. Die Ergebnisse der Analysen werden in Verbindung mit epigraphischem Material und baugeschichtlichen Informationen diskutiert. Damit sollen ästhetische Präferenzen und Prinzipien der Dekorensemble in ihrem historischen Kontext fassbar werden. Sie tragen letztendlich zu einer "Ikonographie" des Baudekors im mittelalterlichen Iran bei. Neben der kunsthistorischen Perspektive werden Fragen der Denkmalpflege berührt, und zwar sowohl mit forschender Absicht (Rückschlüsse auf das ursprüngliche Erscheinungsbild) als auch mit möglichem Nutzen für die künftige Erhaltung. Art und Reichweite des Vorhabens können teilweise mit Forschungsarbeiten verglichen werden, die in der Klassischen Archäologie zur Polychromie geleistet wurden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Iran
ausländische Mitantragsteller Dr. Kamran Ahmadi; Professor Dr. Amir Hossein Karimy
 
 

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