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Multizentrische, randomisierte Studie zahnärztlich-prothetischer Therapieformen der verkürzten Zahnreihe – 15-Jahres-Nachuntersuchung und Datenauswertung des 10- und 15-Jahresuntersuchungszeitraumes

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398776178
 
Der sich in der Zahnheilkunde vollziehende Paradigmenwechsel zu präventiven und minimal invasiven Strategien bewirkt, dass auch bei Zahnverlust im Seitenzahnbereich der Erhalt einer funktionell akzeptablen verkürzten Zahnreihe (Shortened Dental Arch, SDA) zunehmend favorisiert wird. Da Daten hoher Evidenzstufen fehlten, wurde im Jahr 2000 die multizentrische, randomisierte, prospektive kontrollierte Therapiestudie „Randomisierte kontrollierte klinische Studie zur verkürzten Zahnreihe (RaSDA)“ begonnen, um zwei Therapieansätze zu vergleichen.Die Versorgung erfolgte entweder mit einer abnehmbaren Prothese (Partial Removable Dental Prothesis, PRDP) oder alternativ der Erhaltung oder Herstellung einer verkürzten Zahnreihe mit Erhalt oder Wiederherstellung der Prämolaren (Shortened dental arch, SDA).Abnehmbarer Zahnersatz und festsitzender Zahnersatz zeigen vor dem Hintergrund der bislang gewonnenen Erkenntnisse für dieses Patientenkollektiv nach 10 Jahren bislang keine Unterschiede. Auf der Basis der bis jetzt vorliegenden Ergebnisse können jedoch beide Konzepte als klinisch valide eingestuft werden.Vor dem Hintergrund der ersten 10-Jahres-Nachuntersuchungs-Ergebnissen kann somit weder(1) herausnehmbarer Zahnersatz – bei Betrachtung der Geschiebeprothesen dieser Studie – als Therapie 2. Wahl angesehen werden. noch(2) der Verzicht auf den Molarenersatz als Unterversorgung eingestuft werden.Dem Patientenwunsch in diesem Patientenkollektiv hohe Berechtigung einzuräumen, kann als wissenschaftlich abgesichert gelten. Darüber hinaus konnte die große Bedeutung der parodontalen Gesundheit als Ko-Faktor für den prothetischen Therapieerfolg bestätigt werden.Einschränkungen hinsichtlich des abnehmbaren Zahnersatzes (PRDP) ergeben sich überwiegend aus dem größeren Nachsorgeaufwand.Weltweit erstmals wird mit dieser multizentrischen klinischen Studie ein Patientenkollektiv mit zwei spezifischen Behandlungskonzepten über einen derartig langen Zeitraum nachuntersucht.In dem bislang aktuellsten Review zu diesem Thema [Khan S, Musekiwa A, Chikte UM, Omar R. Differences in functional outcomes for adult patients with prosthodontically-treated and -untreated shortened dental arches: a systematic review. PLoS One. 2014 Jul 3;9(7):e101143. doi: 10.1371/journal.pone.0101143] wird der nach wie vor existierende Mangel an Studien mit höchstem Evidenzlevel und die fehlenden Aussagen zum Überleben der Versorgungsformen konstatiert.Diese Wissenslücke soll mit der weiteren Untersuchung der Patienten der RaSDA-Studie, der Ergänzung des vorhandenen Datensatzes durch erweiterte Recherchemaßnahmen und die umfänglichen, biometrischen Aufbereitung des primären und der sekundären Endpunkte der Studie geschlossen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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