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Die »Tomba della Regina« von Sirolo-Numana (Prov. Ancona, Italien). Der herausragende Grabkomplex einer picenischen Frau des späten 6. Jahrhunderts v. Chr. als Schlüsselfund für die Vorgeschichte Europas

Antragsteller Professor Dr. Markus Egg
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398015648
 
Die "Tomba della Regina" von Sirolo-Numana (Prov. Ancona, Italien) ist der repräsentativste und berühmteste Grabkomplex des Picenums sowie eines der reichsten Gräber des 6. Jhs. v.Chr. in der europäischen Vorgeschichte. Keine andere Bestattung im Mittelmeerraum sowie im Mitteleuropa weist über 1.500 Trachtbestandteile sowie die Deponierung von zwei Wagen, einem prächtigen Trinkgeschirrsatz mit attischer Keramik und Bronzegefäßen und sogar einer griechischen Kline auf. Trotz der fast abgeschlossenen Restaurierung der knapp 2.000 Beigaben, die größtenteils bereits in einer Datenbank eingepflegt wurden, und der ausführlichen Dokumentation der modernen Ausgrabung wartet die »Tomba della Regina« seit fast 30 Jahren auf eine wissenschaftliche Bearbeitung. Diese Herausforderung soll das Römisch-GermanischeZentralmuseum Mainz in Kooperation mit dem Polo Museale und der Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio der Region Marche im beantragten Projekt übernehmen. Im Mittelpunkt steht die üppige und komplexe Bestattung, die sich mit ihren zahlreichen lokalen und importierten Beigaben im Spannungsfeld zwischen den Forschungen zum Picenum und den Untersuchungen zur italischen Halbinsel,zu Griechenland sowie zu den »Fürstinnen-« bzw. »Fürstengräbern« in Mitteleuropa während des 6. und 5. Jh. v.Chr. stellt. Dank der archäologischen bzw. kulturhistorischen Auswertung der Funde und des gesamten Grabkomplexes sollen weitreichende Fragestellungen zu Formen und Bedeutungen des picenischen Grabritus, zum Ausdruck von Geschlecht, Macht und Rang im vorrömischen Mittelitalien sowie zu den archaischen Handelsnetzwerken angegangen werden. Somit soll eine solide Basis für die Erforschung der materiellen Kultur des Picenums und der internationalen Rolle des Hafenzentrums von Numana geschaffen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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