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Die Rolle von Geschlechtshormonen für die Funktion des somatosensorischen Kortex

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397747358
 
Hauptziel des Projektes ist es die Rolle von Geschlechtshormonen für die Funktion der somatosensorischen Hirnrinde der Ratte zu verstehen. Wir wissen fast nichts über die Rolle von Geschlechtshormonen für die kortikale Informationsverarbeitung, weil sich die klassischen neuro-endokrinologischen Untersuchungen fast vollständig auf subkortikale Strukturen konzentriert haben. Es ist jedoch bekannt, dass Geschlechtshormonrezeptoren im Vorderhirn vorhanden sind und basale neuronale Funktionen wie z. B. den Austausch dendritischer "Spines" regulieren. Unsere eigenen Vorarbeiten deuten auf wichtige Funktionen von Geschlechtshormonen in der somatosensorischen Hirnrinde der Ratte hin: (i) Soziale Berührungen evozieren unterschiedliche Antworten in der somatosensorischen Hirnrinde von männlichen und weiblichen Tieren; (ii) die Aktivität von bestimmter kortikaler Interneurone variiert mit dem Östrus der Tiere; (iii) Im Genitalkortex haben wir ausgedehnte Veränderungen von Körperkarten während der Pubertät beobachtet. Weiterhin konnten wir in Vorexperimenten zeigen, dass sexuelle Berührungen (Genitalkontakte) eine dominierende Rolle bei sozialen Induktion der Pubertät in weiblichen Ratten spielen. Ausgehend von diesen Beobachtungen stellen wir in dem Forschungsprojekt vier Fragen über die somatosensorische Hirnrinde: (1) Unter der Mithilfe eines ausgewiesenen Experten für die Physiologie von Geschlechthormonen (Dr. Rajnish Rao) fragen wir, was sind die den Hormoneffekten zugrundeliegenden zellulären Mechanismen? (2) Wird die Ausdehnung des Genitalkortex in der Pubertät durch Geschlechtshormone kontrolliert? (3) Vermittelt die somatosensorische Hirnrinde die Beschleunigung der Pubertät durch haptische Interaktionen? (4) Werden sozio-sexuelle Verhaltensweisen durch Geschlechtshormonwirkungen in der Hirnrinde kontrolliert? Das hier vorgeschlagene Forschungsprojekt ist vielversprechend, weil es inhaltlich völlig neu ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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