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Quellen der Notwendigkeit
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Sattig; Dr. Tobias Wilsch
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Praktische Philosophie
Praktische Philosophie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394341335
Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, den intuitiven metaphysischen Begriff einer Quelle der Notwendigkeit auf ein präzises theoretisches Fundament zu stellen und dadurch neue Erkenntnisse zu traditionellen Fragen der Metaphysik der Modalität zu gewinnen. Unser Ausgangspunkt ist die pluralistische These, dass es verschiedene Arten der Notwendigkeit gibt, und dass diese Arten verschiedene Quellen haben. So sind beispielsweise Naturgesetze die Quelle natürlicher Notwendigkeit, Essenzen die Quelle metaphysischer Notwendigkeit und logische Folgebeziehungen die Quelle logischer Notwendigkeit. Im ersten Teilprojekt werden wir eine Analyse des Quellenbegriffs entwickeln und mit Hilfe dieser Analyse eine systematische Theorie der Fundierung von Notwendigkeitstatsachen durch Quellen formulieren. Diese Theorie soll unter anderem erklären, welche Quellen welche Arten von Notwendigkeit ausüben und in welcher Weise die Quellen ihre spezifische Art der Notwendigkeit ausüben. Im zweiten Teilprojekt werden wir uns Fragen der Beziehung zwischen Quellen der Notwendigkeit und dem Begriff der Erklärung zuwenden. Ausgangspunkt dieser Sektion ist die These, dass jede Quelle der Notwendigkeit Erklärungen zugrunde liegt und dass jede Grundlage von Erklärung auch eine Quelle der Notwendigkeit ist. Wir werden diesen Zusammenhang zwischen Notwendigkeit und Erklärung verteidigen und mithilfe verschiedener Quellen kausale und nicht-kausale Formen der Erklärung charakterisieren. Im dritten Teilprojekt werden wir auf der Basis des Quellenbegriffs Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen deskriptiver und normativer Notwendigkeit untersuchen. Deskriptive Arten der Notwendigkeit werden von deskriptiven Quellen, wie Naturgesetzen und Essenzen, ausgeübt, während normative Arten der Notwendigkeit von normativen Phänomenen, wie Gesetzen der Moral oder der Vernunft, ausgeübt werden. Wir werden argumentieren, dass normative und deskriptive Notwendigkeit zwei Arten derselben Gattung sind, die sich in der spezifischen Weise der Notwendigkeitsausübung ihrer Quellen unterscheiden. Über die Entwicklung eines neuen begrifflichen Rahmens und einer neuen Position in der Metaphysik der Modalität hinaus werden wir eine Vielzahl traditioneller Positionen in diesem Bereich kritisch beleuchten. Zudem werden wir im Rahmen der Anwendung des Quellenbegriffs auf Fragen über Naturgesetze und Normativität Brücken bauen zwischen der Metaphysik im engeren Sinne, der Wissenschaftstheorie und der Metaethik.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen