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Erschließung und Digitalisierung von Selbstzeugnissen der Frühen Neuzeit aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Frühneuzeitliche Geschichte
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394292597
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

lm Rahmen des Projekts wurden etwa 1.550 handschriftlich überlieferte Selbstzeugnisse und etwa 400 biographische Dokumente der Frühen Neuzeit aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen mit Digitalisaten, Metadaten und zum Teil im Volltext in den Digitalen Sammlungen des Studienzentrums August Hermann Francke zugänglich gemacht. Die Erschließung der Handschriften setzten auf Grund ihres Umfangs, der wechselnden Schreiberhände, der vielen erwähnten Personen, der vielfältigen Themen und zum Teil ihrer Mehrsprachigkeit ein hohes Maß an Kompetenz und Fachkenntnis bei dem wissenschaftlichen Projektbearbeiter voraus, der von zwei studentischen Hilfskräften und dem fest angestellten Personal am Studienzentrum unterstützt wurde. Für das Projekt wurden gattungsspezifische Kategorien in der Formalerschließung eingeführt und das bestehende biobibliographische Register zum Archiv der Franckeschen Stiftungen signifikant weiterbearbeitet, indem ca. 1.200 biographische Datensätze mit Biogrammen und der Angabe von Sekundärliteratur neu erstellt bzw. aktualisiert wurden. Hervorzuheben ist, dass 188 Dokumente zu ca. 5.000 Seiten, vor allem Autobiographien und Lebensläufe, vollständig transkribiert und die in den Dokumenten vorkommenden Personennamen mit den Einträgen im biobibliographischen Register getaggt wurden, so dass die Texte nach Stichworten durchsuchbar sind. Dabei wurden 34 Texte mehr als im Antrag ausgewiesen waren, transkribiert. Darüber hinaus haben die Franckeschen Stiftungen einen Dienstleister beauftragt, die Reiserouten Franckes auf einer interaktiven Karte zu visualisieren, die in den Transkriptionen vorkommenden getaggten Personen über ein Personenregister identifizierbar zu machen und mit den Einträgen im bio-bibliographischen Register zu verbinden sowie die in den Metadaten vorkommenden Personennamen mit einem lcon als Link zum bio-bibliographischen Register zu versehen. Auf diese Weise sind für die Nutzung neue Sucheinstiege und technische Module entstanden, die auch von anderen Anwendern der Software Visual Library nachgenutzt werden können. Das Projekt wurde durch einen wissenschaftlichen Beirat begleitet und in der wissenschaftlichen Fachcommunity durch Vorträge, Artikel und einen Workshop, der im Juli 2021 in hybrider Form in den Franckeschen Stiftungen stattgefunden hat, bekannt gemacht. Auf dem Workshop wurden Themen für die Weiterbeschäftigung und Erforschung des digitalisierten und erschlossenen Quellenmaterials identifiziert und diskutiert. Die bearbeiteten Quellen erlauben Einblicke in Modelle und Praktiken pietistischer Frömmigkeit und Lebensführung sowohl im unmittelbaren Umfeld des Halleschen Waisenhauses als auch auf dessen Missionsfeldern. Zudem bieten sie vielfältige Ansatzpunkte für die Erforschung des halleschen Pietismus in seinen lokalen, überregionalen und globalen lnteraktionszusammenhängen, für die Erforschung religiöser Praktiken und Gruppenbildungen sowie von autobiographischem und biographischem Schrifttum des 18. Jahrhunderts.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Der Lebenslauf August Hermann Franckes und andere Selbstzeugnisse. Praxisbericht zum DFG-Projekt,,Erschließung und Digitalisierung von Selbstzeugnissen der Frühen Neuzeit aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen". ln: Das Jahresmagazin der Franckeschen Stiftungen 4, 2020, 40-41
    B. Klosterberg
  • Das Tagebuch von Matthias Peter Friedrich Dreckmann. ln: Das Jahresmagazin der Franckeschen Stiftungen 5, 2021,36
    J. Gröschl
  • Erschließung und Digitalisierung von Selbst-/Lebenszeugnissen der Frühen Neuzeit, 21.07.2021-23.07.2021 hybrid (Halle an der Saale), in: H-Soz-Kult, 07.02.2022
    D. Löblich
  • Tagebuchschreiben als emotionale Praxis? Die Notiztagebücher August Hermann Franckes im Kontext der Überlieferung im Archiv der Franckeschen Stiftungen. ln: Gefühl und Norm. Beiträge zum V. lnternationalen Kongress für Pietismusforschung. Hg. v. Daniel Cyranka [u.a.]. Halle 2021 (Hallesche Forschungen, 6112), 561-579
    B. Klosterberg
  • Wider alle ,,Unruhe des Herzens". Tagebuchschreiben als fromme, emotionale Praxis am Halleschen Waisenhaus. ln: Das Jahresmagazin der Franckeschen Stiftungen 5, 2021, 26-27
    B. Klosterberg
 
 

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