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Sesselfelsgrotte VII - Naturwissenschaftliche Untersuchungen - Wirbeltierfauna 2, Mollusken, Vegetation
Antragstellerin
Professorin Dr. Gisela Freund
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392935035
Die während der Grabungen 1964 bis 1977 und 1981 bis in 7m Tiefe erreichte Schichtenfolge der Sesselfelsgrotte enthielt in ihren etwa 35 sedimentologisch unterschiedenen Einheiten 25 Kulturhorizonte des Mittel- und Jungpaläolithikums (siehe Anlage bei Antrag, Profil). Der für die zahlreichen paläolithischen Fundstellen des unteren Altmühltals ungewöhnlich mächtige Schichtenkomplex, der das gesamte letzte Glazial repräsentiert, der ebenso ungewöhnliche Reichtum an Kulturresten (ein besonders typisches Beispiel stellen die sedimentologisch fünffach gegliederten G-Schichten mit 11 aufeinander folgenden Micoquien-Inventaren dar), sowie die reichen faunistischen und botanischen Reste, sichern der Sesselfelsgrotte eine Sonderstellung im mitteleuropäischen Raum. Den 15 Grabungskampagnen folgte eine lange und derzeit noch nicht beendete Aufarbeitungs-, Auswertungs- und Publikationsphase (Bände I bis V). Sie waren überwiegend dem archäologischen Fundstoff und der Stratigraphie gewidmet.Für die Beendigung der Aufarbeitungs- und Publikationsphase verbleibt die Vorlage und Wertung der faunistischen und botanischen Reste sowie der Sedimente. Von den dafür vorgesehenen drei Bänden wurde der erste (Sesselfelsgrotte VI) vorgelegt. Er ist den klimatisch besonders empfindlichen Kleinsäugern und niederen Wirbeltieren gewidmet und wurde daher der Veröffentlichung aus den anderen Teildisziplinen vorgezogen. Um jedoch den Benutzern von Band VI den notwendigen Einblick auch in die Großfauna zu ermöglichen, hat R. Rathgeber vorab eine vollständige Artenliste samt einer vorläufigen Wertung bereits in Bd. VI veröffentlicht. Er hat dabei auch eine einführende Darstellung von der Art der Bergung der Gesamtfauna, deren Auflistung und ihrer digitalen Erfassung gegeben. Die im Band VI behandelten und ausgewerteten Kleinsäuger und niederen Wirbeltiere entstammen dem 1m mächtigen Sedimentpaket der von menschlichen Kulturresten nahezu freien aufeinanderfolgenden Schichten I, K und L. So sehr diese sedimentologisch unterschieden und gliederbar sind, so sehr unterscheidet sich auch die Tierwelt der sogenannten „Nagerschichten“: Schicht I als Referenz einer gemäßigten Phase (frühes OIS III); der tiefere der ausgeprägten Nagerhorizonte, besonders an der Grenze von K zu L, wurde schon während der Grabungen als Niederschlag einer vermutlich OIS IV zuzuordnenden Kaltphase angesprochen. In Band VII wird die für VI vorgesehene und durch den Tod von Frau Prof. von den Driesch verspätete Bearbeitung der Avifauna nachgeholt. Es folgen die Beiträge über die Mollusken, ergänzt durch die Erkenntnisse aus dem Aufschluss 1999/2000 mit einer reichen Banaticafauna, womit das letzte Interglazial unterhalb der tiefsten Schichten der Sesselfelsgrotte erfasst ist. Die Sedimente der Sesselfelsgrotte repräsentieren also die gesamte Würmeiszeit. Dessen Gliederung gelingt am detailliertesten durch die paläobotanischen Untersuchungen (Pollen und Holzkohlen). Der sehr umfangreiche Beitrag über die Groß
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Jürgen Richter