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Einfluss von Stress auf die Kopplung von Aktion und Valenz beim instrumentellen Lernen

Antragstellerin Dr. Anni Richter
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392932471
 
Eine effiziente Entscheidungsfindung erfordert die Auswahl von Aktionen, die Belohnungen maximieren und Bestrafungen minimieren (Boksem et al., 2008; Guitart-Masip et al., 2012b; Wrase et al., 2007). Erst vor wenigen Jahren fanden Guitart-Masip und Kollegen (2012b) heraus, dass Aktion und Valenz dabei nicht unabhängig voneinander sind, was in vorherigen Studien zum assoziativen Lernen nicht berücksichtigt wurde, aber nun bereits mehrfach repliziert werden konnte (Cavanagh et al., 2013; Chowdhury et al., 2013; Guitart-Masip et al., 2013; Richter et al., 2014). Auf der Suche nach einem erklärenden neuralen Mechanismus, der dieser asymmetrischen Kopplung von Aktion und Valenz zugrunde liegt, konnten wir in einer vorherigen Studie zeigen, dass dopaminerge Neuromodulation eine wichtige Rolle spielt (Richter et al., 2014). Neben genetischen Prädispositionen können aber auch Umweltfaktoren die Tendenz zu stereotypen Verhaltensweisen modulieren. So zeigten zum Beispiel Verhaltens- und bildgebende Studien beim Menschen, dass man unter Stress, sowohl chronisch als auch akut, zu habituellem Lernen neigt (Dias-Ferreira et al., 2009; Schwabe & Wolf, 2009, 2010). Meine Pilot-Sudie mit einem Stressfragebogen gab erste Hinweise darauf, dass Stress instrumentelles Lernen hin zu stereotypen Verhaltensweisen verschieben kann und die behaviorale Kopplung von Aktion und Valenz verstärkt. Jedoch ermöglicht der Fragebogen-Ansatz keine kausalen Schlussfolgerungen. Daher möchte ich das hier beantragte dreimonatige Forschungspraktikum am Karolinska Institut Stockholm (Labor von Marc Guitart-Masip) dafür nutzen, ein Messwiederholungsdesign für die Valenced Go/NoGo-Lernaufgabe zu entwickeln und zu etablieren, welches für die Kombination mit einer Stressinduktion genutzt werden könnte. Darüber hinaus soll der Aufenthalt dazu dienen, Modellierungsanalysen zum Zwecke der detailierteren Datenauswertung zu erlernen und einen Kontakt zum Stress Research Institute der Stockholm University aufzubauen, um Methoden der Stressinduktion bei gesunden Probanden kennen zu lernen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweden
 
 

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