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Fehlerdiagnose verteilt-parametrischer Systeme mittels Modulationsfunktionen

Fachliche Zuordnung Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme, Intelligente Technische Systeme, Robotik
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391022641
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Forschungsprojekt wurde eine neue Methoden zur Fehlerdiagnose für verteilt-parametrische Systeme entwickelt. Das neue Fehlerdiagnoseverfahren ist in einheitlicher Form für parabolische, biharmonische und hyperbolische Systeme anwendbar, wobei jeweils auch ODE-PDE-Systeme betrachtet werden können. Durch Integraltransformation der Systembeschreibung wird eine algebraische Fehlerdiagnosegleichung hergeleitet, welche eine Detektion, Isolation und Identifikation von Fehlern in endlicher Zeit und ohne Systemapproximation ermöglicht. Im Gegensatz zu den bisher üblichen beobachterbasierten Ansätzen muss deshalb kein unendlich-dimensionaler Beobachter entworfen und implementiert werden. Dies erleichtert den Entwurf und macht die neue Methode auf eine große Klasse von SVP anwendbar. Die Bestimmung der verwendeten Integraltransformation kann auf ein Trajektorienplanungsproblem für ein SVP zurückgeführt werden. Letzteres lässt sich mittels flachheitsbasierter Methoden systematisch lösen, was auch ein neues Anwendungsfeld für diese Methode eröffnet. Zudem kann die numerische Auswertung der Fehlerdiagnosegleichung effizient und wenig rechenaufwändigen mittels FIR-Filter einfach implementiert werden. Das macht das neue Verfahren für den praktischen Einsatz besonders interessant. Im Rahmen des Projekts wurden additive Aktor-, Sensor- und Prozessfehler betrachtet. Dabei lässt sich eine große Klasse von zeitveränderlichen Fehlern und Störungen berücksichtigen, die sich durch endlich-dimensionale Signalmodelle beschreiben lassen. Um die Anwendungsbreite der neuen Methodik zu erweitern, wurden auch allgemeine beschränkte Störungen berücksichtigt. Hierfür erfolgte die Herleitung eines Schwellenwerts zur gesicherten Fehlerdetektion und -isolation. Zusätzlich ist auch die Schätzung des Fehlerbetrags möglich, wobei eine obere Schranke für den Schätzfehler bestimmt wurde. Das neue Verfahren besitzt aber auch das Potential zur Fehlerdiagnose von multiplikativen Fehlern im Rahmen einer zeitvarianten Betrachtung. Die Anwendung der neuen Fehlerdiagnosemethode auf sowohl komplexe Simulationsbeispiele als auch auf einen als Laborversuch aufgebauten Wärmeleiter verdeutlicht auf eindrucksvolle Art und Weise die große Leistungsfähigkeit und Praxistauglichkeit des Ansatzes. Abschließend sei noch angemerkt, dass sich die neue Vorgehensweise zur Diagnose von Fehlern auch auf andere Systemklassen wie z.B. zeitvariante konzentriert- und verteilt-parametrische Systeme übertragen lässt. Damit eröffnen die Ergebnisse des Projekts einen allgemeinen Zugang zur Fehlerdiagnose von dynamischen Systemen, der auf viele weitere und sehr interessante wissenschaftliche Fragestellungen führt.

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