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Akkulturation als Wirkmechanismus von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Hinblick auf deren Schulleistung und Wohlbefinden. Eine Analyse der Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS)

Antragstellerin Dr. Nanine Lilla
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390743020
 
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse aus Schulleistungsstudien darf bezweifelt werden, dass es dem deutschen Schulsystem hinreichend gelingt, seine Funktionen für die Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund zu erfüllen. Zur Erklärung des wiederholt schlechten Abschneidens im Vergleich zu Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund wurden in der empirischen Bildungsforschung in zahlreichen Studien unterschiedliche Hintergrundvariablen betrachtet, die charakteristisch für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sind, z.B. das sozioökonomische Kapital der Familie, die Zuhause gesprochene Sprache, oder die Bedeutung der Herkunftskultur. Bislang fehlt es jedoch an Studien, die die Wechselwirkungen dieser einzelnen Variablen in einem integrativen Zusammenhang betrachtet haben. Die Theorie der Akkulturation bietet ein Modell, welches zur Betrachtung der Interaktion der einzelnen Hintergrundmerkmale und der möglichen Auswirkungen im schulischen Kontext geeignet erscheint. Im geplanten Forschungsprojekt sollen aufbauend auf den Erkenntnissen der Forschung zur Akkulturation unterschiedliche Dimensionen von Akkulturation, deren Wechselspiel mit der Schulleistung bzw. dem Wohlbefinden sowie deren Wirkung auf die Entwicklung von Schulleistung bzw. Wohlbefinden im Fokus stehen. Insbesondere fünf Fragestellungen sollen untersucht werden.1) Welche Akkulturationsorientierungen herrschen in unterschiedlichen Schultypen des deutschen Schulsystems vor?2) Wie wirken sich die Akkulturationsorientierung und/oder das Akkulturationsverhalten (kognitiv, sozial) auf (a) die Schulleistung bzw. (b) das Wohlbefinden aus?3) Wie wirken sich die Akkulturationsorientierung und/oder das Akkulturationsverhalten (kognitiv, sozial) auf (a) die Schulleistung bzw. (b) das Wohlbefinden unter Berücksichtigung der ethnischen Komposition bzw. der vorherrschenden Akkulturationsorientierung in der Klasse aus?4) Wird die Entwicklung (a) der Schulleistung bzw. (b) des Wohlbefindens durch die Akkulturationsorientierung mediiert? 5) Welche Unterschiede liegen zwischen (a) Schulstufen, (b) Schulformen und (c) den Kohorten vor?Mittels Analyse der Datensätze aus dem Nationalen Bildungspanel (NEPS, Blossfeld, Roßbach & von Maurice, 2011) soll für den deutschen Kontext erstmalig die Akkulturation als Wirkmechanismus von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Hinblick auf deren Schulleistung und Wohlbefinden in einem repräsentativen Datensatz untersucht werden. Für die Untersuchung der Forschungsfragen und der Hypothesen, stehen mit den Daten des NEPS umfangreiche Daten zur Verfügung, die unter Verwendung der Statistiksoftware SPSS, R, und MPlus analysiert werden. MPlus eignet sich inbesondere für (multiple) Regressionsanalysen, Mehrebenenmodelle, Strukturgleichungsmodelle und Wachstumskurvenmodelle.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Norwegen
 
 

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