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Schulische Kompetenzen und Bildungsentscheidungen vor dem Hintergrund hoher Bildungsaspirationen in Zuwandererfamilien

Antragstellerinnen Professorin Dr. Cornelia Kristen, seit 8/2019; Dr. Gisela Will
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390731161
 
Obwohl Zuwandererfamilien häufig höhere Bildungsziele verfolgen, erzielen Migranten und ihre Nachkommen gegenüber Gleichaltrigen der Mehrheitsbevölkerung in vielen Fällen schlechtere Bildungsergebnisse. Diese Diskrepanz wird auch als Aspiration-Achievement Paradox bezeichnet. Ziel des Projekts ist es zu untersuchen, wie sich hohe Bildungsaspirationen in Migrantenfamilien auf die Kompetenzentwicklung und auf Bildungsentscheidungen im Bildungsverlauf auswirken und hierüber zu den Mustern ethnischer Bildungsungleichheit beitragen. Frühere Forschungsarbeiten belegen, dass Migrantenfamilien mit hohen Bildungsaspirationen unter Kontrolle der Schulleistungen und der sozialen Herkunft an den Bildungsübergängen vergleichsweise häufiger anspruchsvolle Bildungswege wählen. Weniger ist dagegen darüber bekannt, wie Bildungsaspirationen auf die Entwicklung schulischer Kompetenzen wirken. Vor diesem Hintergrund greift das Projekt verschiedene Forschungslücken auf, die sich in vier zentralen Punkten zusammenführen lassen: Erstens werden anhand hochwertiger Längsschnittdaten die Zusammenhänge zwischen Bildungsaspirationen und ethnischen Unterschieden in der Entwicklung schulischer Kompetenzen und im Übergangsverhalten untersucht. Dies geschieht zweitens auf Grundlage theoretischer Modelle zur Erklärung von Bildungsentscheidungen und von Investitionen in den Kompetenzerwerb. Diese ermöglichen es, verschiedene, oftmals voneinander losgelöste Konzepte und theoretische Überlegungen zu integrieren und die jeweils zugrundeliegenden Mechanismen zu spezifizieren. Die Überlegungen werden dabei auf idealistische und realistische Aspirationen bezogen und für diese ausgearbeitet. Drittens soll untersucht werden, wie sich die Leistungen von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft in Abhängigkeit der Höhe der Bildungsaspirationen im Vorfeld zentraler Bildungsübergänge verändern. Viertens rücken die Folgen ambitionierter Entscheidungen bei einer schwächeren Leistungsausgangslage ins Blickfeld. Für die Analysen werden Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) herangezogen. Im NEPS wurden die für das Projekt zentralen inhaltlichen Konstrukte detailliert und konsistent über den Lebensverlauf hinweg erfasst. Dies gilt in besonderer Weise für die wiederholte Messung der idealistischen und realistischen Aspirationen. Die NEPS-Stichproben verfügen darüber hinaus über Fallzahlen, die es ermöglichen, nicht nur Vergleiche zur Mehrheitsbevölkerung anzustellen, sondern auch zwischen verschiedenen Zuwanderergruppen und nach dem Generationenstatus zu unterscheiden.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Christoph Spörlein, bis 7/2019
 
 

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