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Abschluss des in Kooperation mit dem Schweizerischen Nationalfonds bearbeiteten Projekts „Wirkungsgeschichte von Goethes Werk ‚Zur Farbenlehre‘ in Berlin 1810–1832“
Antragsteller
Professor Dr. Wolfram Horstmann; Professor Dr. Friedrich Steinle
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Wissenschaftsgeschichte
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386168200
Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Rezeption von Goethes 1810 erschienenem Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Goethe hat der Nachwelt die Ansicht überliefert, sein Werk sei vor allem angefeindet und nur ausnahmsweise günstig aufgenommen worden und bald aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Soweit diese Ansicht auch im Allgemeinen zutreffen mochte: Berlin bildete eine Ausnahme, und zwar vor allem durch die Wirksamkeit des preußischen Kultusministers Karl vom Stein zum Altenstein und des ihm unterstellten Ministeriums. Einige seiner Fördermaßnahmen sind bereits mehr oder weniger gründlich erforscht worden, es fehlt jedoch bislang eine umfassende, zusammenhängende und nachvollziehbare Darstellung der Vorgänge. Eine solche bereitzustellen, ist das Ziel des Projektes. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichten, Begleitumstände und Folgen, einschließlich der Reaktionen Goethes und seines Umfelds, wird ein Bild von der Vielfalt der Wirkungsgeschichte dieses Werks entstehen. Das Vorhaben leistet damit einen überfälligen Beitrag zur Goethe-Forschung und eröffnet neue Aspekte nicht nur der Rezeptionsgeschichte seines naturwissenschaftlichen Hauptwerkes, sondern auch der Geschichte der preußischen Kulturpolitik und der bürgerlichen Gesellschaft in Berlin zur Zeit der Restauration.In Anlehnung an die II. Abteilung der Leopoldina-Ausgabe „Goethe. Die Schriften zur Natur-wissenschaft“ werden die verwendeten Quellen (Zeugnisse), überwiegend Archivalien, editorisch bearbeitet und kommentiert, jedoch unter Nutzung der aktuellen technischen Möglichkeiten mit den Digitalisaten der Zeugnisse verknüpft und in einem digitalen Repositorium versammelt. Sämtliche in dem Projekt vorkommende Literatur wird in einer Literaturdatenbank nachgewiesen. Leittexte zur Orientierung und Zusammenfassung der Forschungsergebnisse des Projekts werden als ebook und im Druck veröffentlicht. Die drei Komponenten – Repositorium, Literaturdatenbank und Leittexte – werden bei Abschluss des Projekts in einem Online-Portal mit komplexen Such- und Darstellungsmöglichkeiten zur freien Benutzung (open access) pubbliziert und so für weitere Forschungsarbeiten nutzbar gemacht.Im Lauf der bisherigen, sehr erfolgreichen Arbeit im Projekt hat sich gezeigt, dass der Um-fang des relevanten Quellenmaterials deutlich höher liegt als zunächst abgeschätzt. Wenngleich die eigentliche Quellenrecherche inzwischen abgeschlossen ist, wird die digitale Aufbereitung und Einbettung damit deutlich mehr Kapazität benötigen. Deshalb wird hier eine Verlängerung der Projektlaufzeit und so für weitere Forschungsarbeiten nutzbar gemacht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Partnerorganisation
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Kooperationspartner
Professor Dr. Gerhard Lauer