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Gesichtsadaptationseffekte mit Informationen lokaler Merkmale

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 385646079
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Experimente zur Untersuchung unserer Fähigkeit zur Adaptation an verschiedenste Manipulationen in Gesichtern – sogenannte Face Adaption Aftereffects – (erstmals systematisch untersucht von Webster and MacLin, 1999) haben wiederholt gezeigt, dass das Betrachten von manipulierten Gesichtern (sog. Adapter-Gesichtern) zu einer veränderten Wahrnehmung von nachfolgend präsentierten Gesichtern führt: Typischerweise werden Originalbilder dann als in die entgegengesetzte Richtung des Adapters manipuliert wahrgenommen, während Bilder, die dem Adapter ähnlicher sind, als normal wahrgenommen werden. Gesichtsadaptationseffekte gelten als sehr robust und zeitlich überdauernd. Die meisten Studien verwendeten bisher Manipulationen von konfiguralen Informationen in Gesichtern (d. h. Informationen zu räumlichen Beziehungen), um diese Adaptationseffekte zu untersuchen. Die Gesichtsforschung sagt uns jedoch auch, dass zusätzlich andere Gesichtsmerkmale eine Rolle bei der Gesichterverarbeitung spielen, wie zum Beispiel die (lokale) Merkmalsinformationen von Textur oder Farbe. Das zentrale Ziel dieses DFG-Projekts war es, lokale (d. h. nicht-konfigurale) Gesichtsadaptationseffekte zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten bemerkenswerte Adaptationseffekte an Gesichtsmanipulationen wie Farbhelligkeit und -sättigung, aber auch für ökologisch gültigere Manipulationen an Gesichtern wie Bräunung oder Sommersprossen. Außerdem zeigen die Ergebnisse (ähnlich wie bei Manipulationen konfiguraler Gesichtsinformation) eine Übertragbarkeit und Robustheit im Laufe der Zeit. Unsere Ergebnisse erweitern den theoretischen Rahmen der Gesichtsadaptationseffekte auf lokale (nicht-konfigurale) Gesichtsinformationen und zeigen die (lange vernachlässigte) Bedeutung nicht-konfiguraler Gesichtsinformationen für das Gedächtnis und die Erkennung von Gesichtern.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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