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Hethitische Anlagen zur Wasserver- und -entsorgung
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Müller-Karpe
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 38232260
Durch die Kombination großflächiger geophysikalischer Prospektionen, gezielter Bohrsondagen und Ausgrabungen konnte erstmalig das System der Wasserver-sorgung und Entwässerung einer hethitischen Stadt des 16.-13. Jh. v. Chr. in seinen Grundzügen geklärt werden.Zwei Stränge jeweils mehrere hundert Meter langer Tonrohrleitungen führten frisches Quellwasser aus dem Gebirge in die Stadt, wobei sogar Dämme als Aquädukte der Überwindung von Taleinschnitten dienten. Die Wasserleitungen hatten eine Kapazität wie die berühmten, aber über tausend Jahre jüngeren Rohrsysteme von Pergamon.Mit den Dämmen wurde zugleich Wasser zu Teichen aufgestaut. Allein sechs gesicherte Staudämme konnten im Umfeld der hethitischen Stadt nachgewiesen werden, hiervon wurden drei archäologisch näher untersucht. Dabei gelang es einen „Dichtungskern“ aus weitgehend wasserundurchlässigem Ton im Innern einer solchen Anlage nachzuweisen. Eine zum Teil heute noch gebräuchliche Dammbautechnik kann somit bis in das 16. Jh. v. Chr. zurückverfolgt werden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen