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Untersuchung des Einflusses transkranieller Gleichstromstimulation des auditorischen Kortex in Gesunden und Patienten mit Dyslexie

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 375301599
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Nicht-invasive Elektrostimulation des menschlichen Gehirnes, auch Neuromodulation genannt, ist ein relativ junges Forschungsinstrument zur Untersuchung der dem menschlichen Denken und Handeln zugrundeliegender neurophysiologischer Prozesse. Nicht-invasive Elektrostimulation erlaubt es, gezielt kausale Zusammenhänge zwischen der Integrität definierter neuronaler Strukturen und spezifischen kognitiven Funktionen bei gesunden Probanden zu untersuchen. Während in den letzten Jahren das Wissen über die Wirkungsweise und die Auswirkung der nicht-invasiven Elektrostimulation im Bereich der Motorik und, zu einem geringeren Ausmaß, über die Modulation der menschlichen Kognitionen, stetig zunimmt, ist der Einfluss dieser Methoden auf das auditorische System und damit einhergehend, auf akustische Wahrnehmungsprozesse, bisher nur sehr unzureichend beschrieben. Das vorliegende Projekt hatte daher zum Ziel, die Modulation des menschlichen auditorischen Systems mittels nicht-invasiver Elektrostimulation systematisch zu untersuchen. Wir konnten in diesem Projekt zeigen, dass sich die akustische Verarbeitung durch nicht-invasive Elektrostimulation beeinflussen lässt. Unsere Daten belegen, dass diese Modulation partiell auf eine Verschiebung des Neurotransmittergleichgewichtes innerhalb des stimulierten kortikalen Areals zurückzuführen ist und der modulatorische Effekt auf die akustische Wahrnehmung durch gezielte Optimierungen der verwendeten Stimulationsarten und –applikationen verbessert werden kann. Schlussendlich haben wir deutliche Hinweise darauf finden können, dass eine nicht-invasive Elektrostimulation des menschlichen auditorischen Kortexes ein hochpotentes Instrument in der Behandlung von Erkrankungen des auditorischen Systems darstellt. Wir konnten zeigen, dass defizitäre akustische Wahrnehmungsprozesse bei Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche positiv auf eine Elektrostimulation reagieren und eine nichtinvasiven Elektrostimulation des menschlichen auditorischen Kortexes gezielt pathologische, maladaptive akustische Perzeptionsprozesse bei diesen Patienten verbessern kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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