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Organisationale Ungleichheiten und Wechselwirkungen zwischen Verwirklichungschancen im Berufs- und Privatleben: Eine Untersuchung von Beschäftigten in unterschiedlichen Arbeitsorganisationen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 373090005
 
Das Projekt leistet in drei Bereichen einen Beitrag zur Mechanismus-gestützten Erklärung sozialer Ungleichheit. Erstens erweitert es einen bereits bestehenden Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Partner Paneldatensatz mit zwei Wellen um eine dritte Welle. Dies ist von außergewöhnlicher Bedeutung, da substanzielle soziale Mechanismen nur dann angemessen empirisch rekonstruiert werden können, wenn Folgen, Ursachen, Moderatoren und die kausalen Zusammenhänge der Einflussfaktoren identifiziert werden. Außerdem steigt mit der längeren Beobachtungsdauer die Anzahl familien- und karriererelevanter Ereignisse und ermöglicht eine systematische Analyse der Interdependenzen zwischen verschiedenen Lebensbereichen. Die Daten werden anderen Wissenschaftlern nach Projektende zur Verfügung gestellt. Der Datensatz ist in Deutschland und im internationalen Vergleich einzigartig und wird über die Analysen des Projekts hinaus mit Sicherheit eine wertvolle Ressource für die Forschung zur organisationaler Ungleichheit darstellen. Grundlegend hierfür ist die Abdeckung der beruflichen Strukturen mit hohen Fallzahlen sowie detaillierte Informationen zu Verhaltensweisen und Prozessen innerhalb der Firmen. Zweitens treiben wir das theoretische Verständnis von sozialen Ungleichheiten voran, indem wir Mechanismen für verschiedene relationale Gruppen und Ungleichheitsdimensionen vergleichen. Wir verwenden die Relational Inequality Theorie, eine neue soziologische Theorie, die in der theoretischen und empirischen Organisationsforschung verstärkt an Bedeutung gewonnen hat und erklärt wie Betriebe und ihre Merkmale soziale Ungleichheiten reduzieren oder verstärken. Drittens erweitern wir durch eigene empirische Analysen den aktuellen Forschungsstand in drei Themenbereichen: Einkommensungleichheiten, Interdependenzen von Beruf und Privatem, sowie Beschäftigungsverhältnisse. So untersuchen wir welche Faktoren an der Schnittstelle von interaktionalen und organisationalen Mechanismen Einkommensungleichheiten in Organisationen zwischen verschiedenen Gruppen reduzieren oder stärken. Unsere Analysen zu Interdependenzen von Beruf und Privatem untersuchen organisationale Mechanismen der Ungleichheitsgenese für belastungs- und zeitabhängige Konflikte zwischen den Lebensbereichen sowie für die Relevanz von privaten Belastungen für Arbeitsgratifikationen. Zudem greifen sie die Diskussion zu den vielfältigen Implikationen organisationaler Regelungen zur Vereinbarkeit der Lebensbereiche für unterschiedliche Beschäftige auf. Schließlich untersuchen wir unterschiedliche Facetten von Beschäftigungsverhältnissen zwischen Arbeitnehmern und Betrieben auf der Ebene von abstrakten Arbeitgebern sowie direkten Vorgesetzen oder Teammitgliedern. Besser noch als berufsbasierte Studien kann Forschung auf der Grundlage von direkten Beziehungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgebern Verhandlungen im Betrieb und die Beziehung zwischen monetären und nicht-monetären Gratifikationen und Leistungen berücksichtigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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