Speiverhalten und Speimechanismen asiatischer und afrikanischer Speikobras
Final Report Abstract
Speikobras spucken bei Bedrohung einem Angreifer ins Gesicht. Sofern das Gift die Augen trifft, verspürt der Angreifer einen intensiven Schmerz und kann im ungünstigsten Fall sogar erblinden. Ziel des Projektes war, mehr über das Spuckverhalten von Speikobras zu erfahren. Unsere Untersuchungen zeigen, dass der nur 40 bis 70 ms dauernde Spuckakt einer Speikobra (Naja nigicollis und N.pallida) vorwiegend durch schnelle Kopfbewegungen eines Angreifers ausgelöst wird. Um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen, berücksichtigen Speikobras beim Spucken sowohl die Richtung als auch die Geschwindigkeit, mit der der Angreifer sein Gesicht bewegt. Unsere Daten zeigen darüberhinaus, dass Speikobras durch schnelle rotierende Kopfbewegungen das Gift auf dem Gesicht eines Angreifers verteilen. Die Position und Ausrichtung der Augen hatte im Gegensatz zu Angaben in der Literatur keinen Einfluss auf die Giftverteilung. Reizt man Speikobras, kann der Spuckvorgang auch mit augenlosen Attrappen ausgelöst werden. Die Form der Attrappen spielt demgegenüber eine entscheidende Rolle bei der Auslösung des Spuckvorgangs: Ovale Attrappen sind deutlich reizwirksamer als dreieckige Attrappen. Speikobras berücksichtigen beim Spucken nicht nur die Bewegung, sondern auch die Entfernung eines Angreifers. Da die Schlangen ihr Gift möglichst gleichmäßig im Gesicht eines Angreifers verteilen, nimmt die Amplitude der horizontalen und vertikalen Kopfbewegungen beim Spuckvorgang mit zunehmendem Abstand zum Angreifer ab. Damit gewährleisten Speikobras, dass unabhängig von der Entfernung nur das Gesicht eines Angreifers getroffen wird und kein Gift rechts oder links bzw. oben oder unten am Gesicht vorbei gespritzt wird. Zusätzlich wurde das Spuckverhalten von juvenilen Kobras beschrieben und mit dem adulter Kobras verglichen.
Publications
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