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Einfluss des Aufgabenwechsels auf die Zahlenverarbeitung
Antragsteller
Professor Dr. Korbinian Möller, seit 3/2018
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 367397741
Verschiedene Studien zeigen, dass ein ausreichendes Verständnis von Zahlen wichtig ist für das Leben in unserer modernen Wissensgesellschaft. Vor diesem Hintergrund ist Forschung zur Repräsentation numerischer Information und den dazu notwendigen kognitiven Prozesse hoch relevant. Dabei ist es insbesondere wichtig die kritischen Prozesse zu identifizieren, die der Verarbeitung von numerischer Information zu Grunde liegen.Neben domänenspezifischen numerischen Fähigkeiten, wie z.B. das Verständnis für die numerische Größe von Zahlen oder numerisches Faktenwissen, spielen domänenübergreifende Prozesse eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Zahlen. Dementsprechend erfahren diese ein steigendes Interesse in der Forschung zur kognitiven Verarbeitung von Zahlen. Von den domänenübergreifenden Prozessen scheint insbesondere die kognitive Kontrolle wichtig für die Verarbeitung von Zahlen zu sein, da deren Einflüsse bereits bei sehr einfachen Aufgaben (v.a. der Größenvergleichsaufgabe) nachgewiesen wurden. Bis jetzt haben sich Studien zum Einfluss von kognitiver Kontrolle auf die Zahlenverarbeitung auf Antwortkonflikte innerhalb derselben Aufgabe beschränkt. Deswegen gehen wir in diesem Projekt einen Schritt weiter und untersuchen den Einfluss von kognitiver Kontrolle auf die Verarbeitung von Zahlen, wenn Probanden zwischen zwei numerischen Aufgaben hin und her wechseln müssen. Solche Task-Switching Paradigmen sind etabliert in der Forschung zu kognitiver Kontrolle, wurden aber bisher nur sehr selten in der Forschung zum Einfluss kognitiver Kontrolle auf die Zahlenverarbeitung eingesetzt.Dabei soll der Einfluss von Aufgabenwechseln auf die Zahlenverarbeitung im Hinblick auf Effekte, die bei der Verarbeitung von einstelligen wie auch zweistelligen Zahlen auftreten, untersucht werden. Dazu sind im vorliegenden Projekt fünf Studien geplant, in denen wir sowohl empirische Experimente durchführen als auch Computermodelle erstellen werden, die die empirischen Ergebnisse simulieren sollen um tiefere Einblicke in die zugrundeliegenden Prozesse zu erhalten. In allen empirischen Experimenten werden die Probanden zwischen einer Größenvergleichs- und einer Paritätsentscheidungsaufgabe hin und her wechseln müssen. In der ersten Studie soll untersucht werden, inwiefern Effekte einstelliger Zahlen durch Aufgabenwechsel beeinflusst werden. In drei weiteren Studien soll der Einfluss von Aufgabenwechsel auf die Verarbeitung von zweistelligen Zahlen näher untersucht werden. Die Ergebnisse aller vier empirischen Studien sollen darüber hinaus anhand von Computermodellen simuliert werden. In einer fünften Studie sollen diese bislang separat gehaltenen Simulationsmodelle in ein übergreifendes integriert werden.Durch diese innovative Synthese von einem neuen experimentellen Ansatz mit Computersimulationen erlaubt neue Erkenntnisse über das Zusammenspiel von domänenspezifischen und domänenübergreifenden Prozessen bei der Verarbeitung von numerischer Information.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Stefan Huber, bis 3/2018