Detailseite
Projekt Druckansicht

Der Einfluss von Parteien, der alten und der neuen Zivilgesellschaft auf die Beschäftigungs- und Sozialpolitik in Indien

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 35962135
 
Das Projekt soll in Anlehnung (und möglicherweise Erweiterung) entsprechender Arbeiten zu westlichen Industriestaaten die Auswirkungen der parteipolitischen Ausrichtung und Konkurrenzsituation und der Verbindung dieser Parteien mit der alten und neuen Zivilgesellschaft auf die Sozialpolitik indischer Unionsstaaten untersuchen. Es soll dabei erforscht werden, wie sich diese Faktoren auf das Niveau und die Qualität von staatlichen Leistungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Konsumentensubventionen, Beschäftigungsprogramme und Absicherung der Arbeitskräfte ausgewirkt haben. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Zeit seit 1991 gelegt werden, in der bei zunehmender Liberalisierung und Öffnung der indischen Wirtschaft (ab 1991) die indischen Unionsstaaten stärker für ihr eigenen wirtschaftliches Schicksal verantwortlich wurden. Methodisch sollen erstens makrostatistische Untersuchungen mit gepoolten Panel-Daten für alle indischen Unionsstaaten genutzt werden. Parallel dazu sollen historische Längsschnittuntersuchungen zu einigen Unionsstaaten mit stark vom Durchschnitt abweichender Ausprägung der genannten Bereiche unternommen werden, die vor allem die Struktur, Organisation, Qualität und Verteilungsinzidez der staatlichen Aktivitäten überprüfen werden. Es wird von der Hypothese ausgegangen, (a) dass eine langjährige Regierungsführung durch linke Parteien in indischen Unionsstaaten sich positiv auf Volumen und Qualität staatlicher Sozialprogramme auswirkt, (b) dass die Führung der Regierung durch universal orientierte zentristische oder regionale Parteien, die in starker Konkurrenz zu eben solchen oder linken Parteien stehen sich ebenfalls positiv auswirkt (zumindest auf das Niveau der Leistungen), (c) dass aber die Führung durch partikular orientierte oder dominante Parteien sich negativ auf Volumen und Qualität auswirkt. Ferner wird (d) vermutet, dass eine vergleichsweise starke und unabhängige Zivilgesellschaft positive Effekte der Parteienkonkurrenz auf Umfang und Qualität der Sozialpolitik verstärkt. Schließlich (e) ist zu prüfen, ob ein relatives Empowerment von Frauen ebenfalls die Nachfrage nach Bildungs- und Gesundheitsleistungen steigert. Würden diese Hypothesen bestätigt, wäre das Ergebnis theoretisch und empirisch anschlussfähig an die einschlägige Diskussion zu dem nach wie vor bedeutsamen Einfluss politischer Faktoren auf Umfang und Qualität von Sozialpolitik westlicher Industriestaaten auch bei zunehmender Standortkonkurrenz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung