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Die "Berliner Mauer" als Symbol des Kalten Krieges: vom Instrument der SED-Innenpolitik zum Baudenkmal von internationalem Rang

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 35305893
 
Im August 1961 errichtete die DDR eine tiefgestaffelte Grenzbefestigung rings um West-Berlin, die den Ostdeutschen die letzte Möglichkeit versperrte, sich der SED-Herrschaft zu entziehen. Die “Berliner Mauer” wurde weltweit als Symbol des Kalten Krieges – und der ständigen Drohung eines Dritten Weltkrieges – wahrgenommen. Nach dem unverhofften Mauerfall von 1989 wurde das Bollwerk geschleift, doch allein auf Berliner Stadtgebiet liegen noch heute eine Vielzahl von Resten und Spuren Zeugnis ab von Verlauf, baulicher Gestalt, Aufbau und Funktionsweise der einstigen Grenzsicherungsanlage.Das interdisziplinäre Forschungsprojekt, das vom Lehrstuhl Denkmalpflege der BTU, vom Institut für Zeitgeschichte und vom MGFA getragen wird, betrachtet die “Berliner Mauer” als prozesshaftes Phänomen in der Wechselwirkung von politischen Anforderungen, materieller Ausführung und militärischer Umsetzung. Um die komplexe Denkmalbedeutung der Grenzbefestigung zu begreifen, bedarf es der intensiven Auseinandersetzung mit den politischen Entscheidungen, die zu ihrer Errichtung, den Veränderungen zwischen 1961 und 1989 und dem bis heute andauernden Abbau führten. Es bedarf der Analyse der baulichen Strukturen, insbesondere der in situ erhaltenen Reste und Spuren, und es bedarf einer intensiven Beschäftigung mit den Grenztruppeneinheiten, die die Grenze bemannten. Weitere wichtige Aspekte sind die öffentliche Wahrnehmung der Grenzbefestigung, deren zunächst negative Symbolwirkung nach 1989 mit positiven Konnotationen als Symbol der Befreiung überlagert wurde, insbesondere aber auch die Verarbeitung des Themas „Mauer“ in Kunst und Literatur.In diesem interdisziplinären Dreiklang soll eine Synthese entstehen, in der die vielschichtige Aussagekraft und Bedeutung der “Berliner Mauer” als herausragendes Geschichtsdenkmal des 20. Jahrhunderts möglichst umfassend erforscht und herausgearbeitet wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Winfried Heinemann
 
 

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