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Effekte von weit verbreiteten Medikamenten auf den Kupfer und Selen Metabolismus
Antragsteller
Professor Dr. Lutz Schomburg
Fachliche Zuordnung
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Ernährungswissenschaften
Ernährungswissenschaften
Förderung
Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316442145
Die Spurenelemente Selen und Kupfer stellen für den Menschen essentielle Spurenelemente dar. Ihr Metabolismus wird hauptsächlich über die Leber kontrolliert, wo die beiden Mikronährstoffe in eine proteingebundene Form für den systemischen Transport überführt werden. Hierzu werden von den Hepatozyten die Transportproteine Selenoprotein P bzw. Ceruloplasmin synthetisiert und freigesetzt. Eine unzureichende Zufuhr oder eine Störung des hepatischen Selen- oder Kupfer-Stoffwechsels ist mit Gesundheitsrisiken und Erkrankungen verbunden. Angesichts unserer alternden Gesellschaft stellen sich somit zwei fundamentale Fragen zum Selen- und Kupfer-Stoffwechsel, die besser charakterisiert werden müssen, um altersabhängige Gesundheitsrisiken zu verringern und erkrankte Personen besser zu versorgen: i) Mit welchen Biomarkern kann der Spurenelementversorgungsstatus für Selen und Kupfer am geeignetsten und zuverlässigsten aus Serumproben bestimmt werden, und ii) welche Medikamente/Medikament-Kombinationen stören den Selen- oder Kupfer-Metabolismus und die Biosynthese der Transportproteine Selenoprotein P oder Ceruloplasmin oder von beiden zugleich? Um diese Fragestellungen zu bearbeiten werden etablierte und neu entwickelte Biomarker des Selen- und Kupferstatus in gesunden und erkrankten Personen bestimmt und mit klinischen Parametern assoziiert. Hierzu wird eine prospektive Kohorte auf Krankheitsrisiken und eine Kohorte erkrankter älterer Patienten auf die Assoziationen mit Krankheitsparameters untersucht werden. Neben diesen analytischen Studien werden häufig genutzte Medikamente in Zellkultur mit molekularen Methoden auf ihr Potential den Selen- und Kupfermetabolismus zu stören untersucht. Hierbei werden auch Kombinationen von Medikamenten eingesetzt, um die Gefahr von Polypharmazie auf den Spurenelementmetabolismus abzuschätzen. Besonders kritische Effekte werden auch unter Selen- bzw. Kupfer-Mangel untersucht, um eine ggf. protektive Supplementation identifizieren zu können. Diese Experimente werden zusammengenommen geeignete Wege für eine bessere Analytik und Risikobewertung eines Selen- oder Kupfermangels über geeignete Biomarker aufzeigen und die Gefahren und Strategien für eine Bewältigung des Risikos von Medikamenten als potentielle Disruptoren des Metabolismus dieser essentiellen Spurenelemente darlegen. Besonders kritische Kombinationen von Medikamenten werden identifiziert und können dadurch besser analysiert und vermieden werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen