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Einfluss von Kohlenstoff auf die elektrischen, optischen und strukturellen Eigenschaften von GaN

Fachliche Zuordnung Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 348524434
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ausgangspunkt des Projektes war es zu untersuchen, ob Kohlenstoff als flacher Akzeptor in Galliumnitrid (GaN) gewachsen mittels Molekularstrahlepitaxie (MBE) agieren kann. MBE bietet die Möglichkeit, hochreines GaN als hervorragendes Referenzsystem für nachfolgende Dotierversuche zu etablieren. Potentielle Akzeptoreigenschaften von Kohlenstoff wurden in temperaturabhängigen Transport- und Photolumineszenzmessungen untersucht, während die atomare Kohlenstoffkonzentration mittels elementspezifischen Analysen verifiziert wurde. Im Bereich der Kohlenstoffdotierung bis 1e18cm^-3 konnte keine p-Leitfähigkeit bei und unter 300K nachgewiesen werden. Dennoch konnte gezeigt werden, dass Kohlenstoff in der Lage ist, unbeabichtigte Donatoren in GaN zu kompensieren. Ein Musterbeispiel hierfür ist die Unterdrückung von parasitären Strompfaden an der Grenzfläche zwischen dem Substrat und MBE-Material, welche von der inhärenten Anwesenheit von Siliziumanhaftungen an der Substratoberfläche stammen. Diese parasitäre Leitfähigkeit schadet der Leistungsfähigkeit lateraler Bauelemente, da sie z.B. ein Ausschalten von Feldeffekttransistoren (FETs) verhindert. Sie kann in Schichtstapeln gewachsen auf undotierten Substraten durch Kohlenstoff kompensiert werden. Signaturen Akzeptor-gebundener Exzitonen nahe der Bandkante von GaN um 3.4eV, welche auf Kohlenstoff zurückzuführen sind, konnten in Photolumineszenzuntersuchungen oberhalb 15K ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Unbeachtet davon trägt Kohlenstoff in GaN aufgrund seiner Eigenschaft als tiefer Akzeptor zur sogenannten gelben Lumineszenz, einer Emissionsbande um 2.2eV, bei, welche seit Jahrzehnten Im Blickpunkt der Forschung an GaN stand und noch steht. Sogar in hochreinem Material ohne nachweisbaren Kohlenstoffgehalt scheinen ebenfalls tiefe Akzeptoren zu existieren, welcher zur gelben Lumineszenz beiträgt und deshalb nicht auf Kohlenstoff zurückgeführt werden können. Banddiagrammberechnungen von GaN/AlGaN-Heterostrukturen als auch das Schaltverhalten von lateralen FETs belegen, dass voraussichtlich diese tiefen Akzeptoren das Ferminiveau in hochreinem GaN tief innerhalb der Bandlücke verankern. All unsere Ergebnisse sollten eine Motivation für weitere experimentelle Untersuchungen tiefer Akzeptoren in GaN darstellen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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