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Reduziertes Gesichtsmimikry als Korrelat einer beeinträchtigten emotionalen Interaktion bei Alexithymie?

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 334977469
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zusammengefasst konnte gezeigt werden, dass durch die Präsentation von standardisierten dynamischen, Videosequenzen mit zunehmend affektexpressiver Mimik unbewusste mimische Reaktionen in den Gesichtsmuskeln der Probanden hervorgerufen und mittels fEMG valide gemessen werden können. Die hochselegierten Gruppen zeigten dabei eine differenzielle fEMG-Reaktion in den abgeleiteten Gesichtsmuskeln. Alexithyme Probanden weisen im Vergleich zur KG im zeitlichen Verlauf eine geringer ausgeprägte faziale Mimikry beim Betrachten von affektexpressiven Erwachsenengesichtern auf. Dies könnte bei alexithymen Personen in der intuitiv-affektgesteuerten interpersonalen Abstimmung zu einer erhöhten Irritation und Verunsicherung in sozialen Beziehungen sowie zu einer in der Folge erhöhten Stressbelastung führen und ihre nachweislich erhöhte Anfälligkeit für psychosomatische Erkrankungen (insbesondere somatoforme Störungen, Depressionen und Essstörungen) teilweise miterklären. Darüber hinaus konnte erstmals der Effekt des Kindchenschemas auf die faziale Mimikry bei alexithymen Probanden untersucht werden. Möglicherweise, aufgrund der evolutionären Bedeutung des phylogenetisch verankerten Kindchenschemas, unterschieden sich die alexithymen Probanden in ihrer elektromyographisch gemessenen fazialen Mimikry hier nicht von den Probanden der KG und zeigten eine ähnliche mimische Reaktivität.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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