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Räumliche Verteilung der relativen Häufigkeit ausgewählter Fusarium-Arten und des Deoxynivalenolkontaminationsrisikos zwischen Nord- und Ostsee

Antragsteller Dr. Marco Beyer
Fachliche Zuordnung Pflanzenzüchtung, Pflanzenpathologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33382513
 
Erstellungsjahr 2007

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Pilzliche Pathogene der Gattung Fusarium verursachen im Weizen das Schadbild der Weissährigkeit. Das Auftreten von Fusarium-lnfektionen kann zu Ertragsverlusten und zur Qualitätsminderung durch die Mykotoxinkontamination des Erntegutes führen, wodurch ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier entsteht. Fusarium-Men unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihrer Umweltansprüche als auch im Spektrum der von ihnen gebildeten Toxine. Um aufzuklären, aufweiche Art bei der Bekämpfung von Fusarium-Arten im Weizen ein besonderes Augenmerk zu richten ist, wurde das Auftreten der häufigsten Mykotoxinbildner unter Verwendung Spezies spezifischer Primer für die Region Schleswig-Holstein ermittelt. F. graminearum (41 ± 5%) war die an 26 Standorten zwischen 2004 und 2006 am häufigsten auf Ähren nachgewiesene Art, gefolgt von F. poae (13 ± 4%), F. culmorum (12 ± 3%) und F. avenaceum (9 ± 3%). Das erhöhte Vorkommen von F. graminearum steht im Gegensatz zu bisherigen Berichten, welche F. culmorum als die in maritimen Klimaten vorherrschende Art beschreiben. Die räumliche Verteilung des Erregerkomplexes in der untersuchten Region war nicht homogen, sondern änderte sich systematisch mit Längen- und Breitengrad. So nahm z.B. die relative Nachweishäufigkeit von F. graminearum von Südwesten nach Nordosten ab. Die Nachweishäufigkeit von F. graminearum war zudem positiv mit der Blattnässe um den Zeitpunkt der Weizenblüte korreliert, während für F. culmorum eine negative Beziehung zur Blattnässe bestand. Weder für Niederschlag, noch für die relative Luftfeuchte und Temperatur bestand ein Zusammenhang mit der Häufigkeit des Auftretens einzelner Arten. Ebenso ließ sich kein Jahreseinfluss auf die Artenzusammensetzung nachweisen. Einfach-, Zweifach- und Dreifachinfektionen wurden mit einer Häufigkeit von 57%, 19% und 2% nachgewiesen. Fusarium poae und F. avenaceum traten dabei häufiger in Kombination mit anderen Arten auf, als F. culmorum und F. graminearum. Der Vergleich von drei Weizensorten ergab eine Sortenabhängigkeit der Zusammensetzung des Fi/sarium-Komplexes. Arten, von denen bekannt ist, daß sie sexuelle Ascosporen bilden (F. graminearum und F. avenaceum) wurden häufiger in der anfälligen Sorte Ritmo im Vergleich zur weniger anfälligen Sorte Buteo nachgewiesen als F. culmorum und F. poae. F. culmorum konnte vermehrt in der Sorte Buteo, im Verhältnis zu Dekan (ebenfalls eine gering anfällig), nachgewiesen werden. Weder eine wendende Bodenbearbeitung noch die Wahl der Vorfrucht (Weizen vs. dikotyle Vorfrüchte) beeinflussten die relative Häufigkeit einzelner Fusarium-Men.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Klix, M. B. (2007): Major mycotoxin producing Fusarium species in wheat - factors affecting the species complex composition and disease management. Dissertation, Christian-Albrechts-Universität Kiel

 
 

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