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Tier-Mensch-Monster: Fiktionen des politischen Wandels
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Jing Xuan
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329051450
Gegenstand der Untersuchung sind Verwandlungsfiktionen, in denen Mutanten, zoomorphe Mischwesen und Monster (als Resultat hybrider Mißbildung) eine Hauptrolle spielen. Das Motiv der Metamorphose wird in einem weiteren Sinn metaphorisch als Zeichen für politische Transformation gelesen. Die Arbeitshypothese lautet: Literarische bzw. visuelle Repräsentationen der Interspezies-Mutation sind imaginäre Manifestationen einer politischen Transition, bei der die Souveränität von einer alten in eine neue Form übergeht. Die Beweisführung zielt darauf ab, eine Parallelentwicklung zwischen der zunächst literarischen, später auch kinematographischen Imagination der Mensch/Tier-Konjunktion und der Herausbildung neuer Souveränitätskonzepte an drei historischen Wendepunkten nachzuzeichnen: der Emergenz der monarchischen Souveränität im 12. Jahrhundert, der Gründung der Volkssouveränität im 19. Jahrhundert und der Demokratiekrise im Zeitalter der Globalisierung. Mit der Frage nach der Grenzdefinition zwischen Mensch und Tier und dem Problem der Souveränität nimmt das Projekt zwei Themenkomplexe in Angriff, deren Relevanz sich in der kulturellen und politischen Agenda seit der Jahrtausendwende zusehends erhöht. In der Literaturwissenschaft stellt das Mensch/Tier-Verhältnis zwar kein neues Thema mehr dar; die meisten Arbeiten sind bisher jedoch auf ein monolinguales Textkorpus aus einer Einzelepoche beschränkt geblieben. Im Gegensatz dazu beruht das Projekt auf einer komparatistisch-diachronen Methode und behandelt diverse nationale Literaturen in einem historischen Dreischritt vom Mittelalter über die Moderne bis in die postmoderne Ära. Dabei wird es darum gehen, eine literarische Tradition aufzuzeigen, in der Verwandlungsfiktionen politischen Wandel registrieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen