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CONNECT: Vernetzung und Einflussmöglichkeiten internationaler Sekretariate in der internationalen Umwelt- und Behindertenpolitik im Zeitverlauf
Antragstellerin
Professorin Dr. Nina Kolleck
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198360606
CONNECT zielt darauf ab, Einflussnahmen von Sekretariaten internationaler Konventionen systematisch zu analysieren. Mithilfe eines Mixed Methods Designs werden insbesondere folgende Fragen beantwortet: Wie beeinflussen die Sekretariate internationaler Konventionen die Prozesse, Diskurse und Ergebnisse multilateraler Verhandlungen im Zeitverlauf und in unterschiedlichen Themenfeldern? In welchem Ausmaß erklärt die soziale Vernetzung der Sekretariate in themenspezifischen Informationsflüssen diesen Einfluss?Trotz der zunehmenden Sichtbarkeit internationaler Sekretariate und einer wachsenden Anzahl an Studien über deren Rolle in der globalen Umweltpolitik (Bauer, 2006; Biermann & Siebenhüner, 2009; Busch, 2014; Jinnah, 2014), wurden die Ursachen und die kausalen Mechanismen von Sekretariatseinfluss bislang noch nicht systematisch über den Zeitverlauf und in unterschiedlichen Themenfeldern untersucht. CONNECT wird dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen, indem Theorien und Methoden in neuartiger Weise miteinander kombiniert werden: Das Projekt wird auf soziale Netzwerktheorien zurückgreifen und Techniken quantitativer Sozialer Netzwerkanalysen (SNA) sowie qualitativer Diskursanalysen (DA) anwenden, um zu einem besseren Verständnis der Ursachen und Mechanismen der Einflussnahme internationaler Sekretariate in zwei Politikfeldern zu gelangen. Zudem wird CONNECT die bisherigen Befunde zur Rolle von Umweltsekretariaten erweitern, indem ein Sekretariat aus einem zweiten Politikfeld, der Behindertenpolitik, vergleichend analysiert wird. Insgesamt verfolgt CONNECT vier zentrale Ziele, die eng miteinander verbunden sind und wesentliche Erkenntnisse in Bezug auf den empirischen, methodischen und theoretischen Forschungsstand anstreben:1. die Einflussnahme internationaler Sekretariate im Zeitverlauf empirisch neu zu bewerten,2. den Einfluss der Sekretariate multilateraler Konventionen aus verschiedenen Politikfeldern miteinander zu vergleichen (UNFCCC, CBD, CRPD),3. die Befunde quantitativer SNA mit Ergebnissen qualitativer DA zu kombinieren, um zentrale Determinanten des Sekretariatseinflusses zu identifizieren und4. das Verhältnis zwischen der sozialen Vernetzung internationaler Sekretariate und deren Einflussnahmen auf politische Ergebnisse theoretisch unter Rückgriff auf soziale Netzwerktheorien zu rekonzeptualisieren.Um diese Ziele zu erreichen, greifen wir sowohl auf unsere Ergebnisse aus der ersten Projektphase (das Projekt ENVIPA) als auch auf den aktuellen Forschungsstand zurück.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Helge Jörgens, bis 8/2017