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Identifizierung neuer Brustkrebsgene über slawische Gründermutationen
Antragsteller
Dr. Thilo Dörk-Bousset
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Gynäkologie und Geburtshilfe
Hämatologie, Onkologie
Gynäkologie und Geburtshilfe
Hämatologie, Onkologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 328170689
Unser Forschungsvorhaben hat zum Ziel, neue genetische Dispositionen für die Entstehung des Mammakarzinoms zu identifizieren und ihren Risikobeitrag für Brustkrebs zu bestimmen. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass dies in einer homogenen und genetisch distinkten ostslawischen Bevölkerung aufgrund von Gründereffekten sehr viel effektiver möglich ist als in heterogenen Populationen. Das beantragte Vorhaben vereint Patientinnen aus zwei Institutionen in Russland, einem Zentrum in Weißrussland sowie der Medizinischen Hochschule Hannover. Mit den Partnerinstitutionen bestehen seit Jahren bilaterale Kooperationen, Patientenproben und klinisch-epidemiologische Daten liegen bereits vor.Innerhalb des zweijährigen Antragszeitraums sind drei aufeinander folgende Projektphasen von jeweils 6-9 Monaten vorgesehen:1.) Pseudonymisierte Proben von russischen bzw. weißrussischen Patientinnen mit hereditärem Mammakarzinom werden mittels Exomsequenzierung untersucht (n=200 Patientinnen). Neue oder sehr seltene funktionsstörende Varianten in brustkrebsrelevanten Kandidatengenen werden mittels Sanger-Sequenzierung bestätigt.2.) 96 priorisierte Genvarianten werden in großen Fall-Kontrollstudien an russischen und weißrussischen Patientinnen auf ihre Assoziation mit Brustkrebs getestet (2500 Fälle/ 2500 Kontrollen in diesem DFG-Projekt und 2000 Fälle/2000 Kontrollen im Parallelprojekt der RFBR) und die relativen Risiken präzisiert. 3.) 24 ausgewählte neue Kandidatengene mit hoher Evidenz für brustkrebsassoziierte Varianten werden an einem Patientinnenkollektiv aus der MHH durch hochparallele Ampliconsequenzierung des gesamten kodierenden Bereichs auf Mutationen bei deutschen Brustkrebspatientinnen hin geprüft (n= 1000 Fälle/1000 Kontrollen).Es wird erwartet, dass die Ergebnisse aus diesem Projekt zur Ermittlung neuer Risikofaktoren für Brustkrebs führen, die anschließend funktionell charakterisiert und auf ihre prädiktive und therapeutische Bedeutung hin untersucht werden können. Zu diesem Zweck arbeitet die antragstellende Gruppe mit führenden internationalen Konsortien bereits zusammen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Russische Föderation, Weißrussland
Partnerorganisation
Russian Foundation for Basic Research
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Evgeny Naumovich Imyanitov, Ph.D.; Professorin Dr. Elza Khusnutdinova
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Natalia Antonenkova