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Opfersensibilität in komplexen sozialen Interaktionen: Eine interaktive Prozessperspektive

Antragsteller Professor Dr. Mario Gollwitzer, seit 10/2017
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325694956
 
Dieses Projekt untersucht den Einfluss von Opfersensibilität, einer selbstbezogenen Sorge für Gerechtigkeit, auf Vertrauen und Kooperation in komplexen sozialen Interaktionen. Bisherige Forschung hat aufzeigen können, dass Opfersensibilität ein entscheidender Prädiktor für mangelnde Kooperation in Situationen ist, in denen Vertrauen eine Rolle spielt, es aber nur geringe oder keine Interaktion zwischen den beteiligten Individuen gibt. Das vorliegende Projekt geht mit seinem Fokus auf interaktive und dynamische soziale Prozesse in wiederholten (iterierten) Interaktionen weit über den gegenwärtigen Stand der Forschung hinaus. Die Untersuchung der Effekte und zugrundeliegenden Prozesse erfolgt im Kontext von kollaborativen Aufgaben und Verhandlungen. Das Ziel dieses Projekts ist die Untersuchung der Effekte von Opfersensibilität als Persönlichkeitsmerkmal auf Vertrauen und Kooperation in iterierten sozialen Interaktionen und die Erforschung der kognitiven und behavioralen Prozesse, die diesen Effekten zugrunde liegen. Die Studien, die für die Erforschung dieser Prozesse konzipiert wurden, sollen zu einem besseren Verständnis der konkreten Verhaltensweisen beitragen, welche opfersensible Personen in solchen Situationen zeigen. Konkret wird untersucht, ob selbsterfüllende Prophezeiungen hinsichtlich der Intentionen des Interaktionspartners sowie Vermeidungsverhalten diesem gegenüber die Effekte von Opfersensibilität auf gegenseitiges Vertrauen und Kooperation vermitteln. Die Erkenntnisse, die wir uns von diesem Projekt versprechen, werden die Forschung zum Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf soziale Interaktionen im Allgemeinen - und zum Einfluss von Opfersensibilität auf Kooperation im Besonderen - substantiell bereichern. Zudem sind die Paradigmen und Befunde der Studien, welche die Rolle von non-verbalen Verhalten in Verhandlungen untersuchen, von besonderer Relevanz für die Forschung zur Entwicklung interpersonalen Vertrauens in Teams.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Dr. Philipp Süssenbach, bis 9/2017
 
 

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