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Mechanoregulation und Knochenumbau bei der Knochenheilung in gesunden, alten und osteoporotischen Patienten

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Anita Ignatius; Dr.-Ing. Ulrich Simon
Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323231527
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Frakturen des distalen Radius zählen beim Menschen zu den häufigsten Frakturen (etwa 17% aller Frakturen). Die verbleibende Komplikationsrate betrifft daher eine große absolute Anzahl an Patienten. Diese Rate weiter zu senken und die Heilung zu beschleunigen ist daher wichtig. Dazu müssen die mechano-biologischen Grundlagen gründlicher untersucht und besser verstanden werden, um sie dann in optimierte Behandlungsmethoden einfließen lassen zu können. In diesem D-A-CH-Projekt wurde der Heilungsverlauf von Frakturen des distalen Radius von über 70 Patienten in Innsbruck hochauflösend und mit enger zeitlicher Folge gescannt. Dabei haben die Patienten täglich eine Greifübung mit dokumentierter Last durchgeführt. Basierend auf diesen Daten wurden in Zürich Mikro-FE-Modelle auf trabekulärer Ebene zum Knochenabund -aufbau entwickelt und untersucht. In Ulm haben wir zwei seriell aufeinanderfolgende numerische Modelle entwickelt und validiert. Zum ersten ein invers-dynamisches, muskuloskelettales Modell von Hand und Unterarm sowie zum zweiten ein Knochenheilungsmodell auf Gewebeebene für den metaphysären Bereich. Mit Hilfe beider Modelle ist es uns gelungen, die Heilung patientenspezifisch in Abhängigkeit von der Greifübung zu simulieren. Die Ergebnisse passen gut zu den klinischen Befunden. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Handübung einen stimulierenden Effekt auf die Heilung hatte. Patienten mit einem sonst niedrigen Aktivitätslevel können davon natürlich stärker profitieren, als Patient mit einem ohnehin hohen Aktivitätslevel. Genauere Ergebnisse zum Remodeling werden dazu noch von den Züricher Kollegen publiziert werden. Der Gewinn dieser genaueren Daten und Modelle zu den mechanischen Faktoren zusammen mit den räumlich und zeitlich extrem gut aufgelösten klinischen Daten wird zu einem deutlich besseren Verständnis der Mechanobiologie sowie zu zuverlässigeren Vorhersagen beitragen. In nachfolgenden Projekten soll nun in Ulm diese Arbeit derart fortgesetzt werden, dass wir möglichst automatisch 3D Heilungsmodelle aus CT-Daten generieren und damit in Serie numerisch untersuchen können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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