CHRONOS. Soziale Zeit in den Kulturen des Altertums
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Netzwerk hat das soziologische Konzept der „sozialen Zeit“ auf das Altertum angewandt. Zeit wird demnach als ein soziales Konstrukt und nicht bloß als eine physikalische Gegebenheit betrachtet, sodass chronologische Konzepte, Systeme und Praktiken wichtige Einblicke in das Selbstverständnis und die Funktionsweise von Gesellschaften geben können. Neben der theoriegeleiteten inhaltlichen Diskussion über mannigfaltige Phänomene antiker Chronologie stand die Erstellung einer Sammlung einschlägiger Quellen im Mittelpunkt der interdisziplinären Zusammenarbeit. Der Band, der kurz vor Ende des Förderzeitraums im Februar 2020 beim Böhlau-Verlag erschienen ist, beleuchtet in großer Breite das Verständnis von und den Umgang mit Zeit in antiken Kulturen. Er enthält 60 Quellen aus Ägypten, dem Vorderen Orient sowie der griechischen und römischen Welt, die vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die christliche Spätantike datieren. Das Spektrum reicht von Malereien und Reliefs über literarische Texte und Urkunden bis hin zu Instrumenten und Bauwerken, darunter wohlbekannte Beispiele ebenso wie bislang wenig beachtete Liebhaberstücke der Netzwerk-Mitglieder. In allen Beiträgen werden verwandte Quellen erfasst, technische Aspekte erklärt und die Zeugnisse in soziokultureller Hinsicht ausgewertet. Der Band ist explizit auch für den Gebrauch in der akademischen Lehre konzipiert, indem der Umfang der in allgemeinverständlicher Sprache verfassten Beiträge auf jeweils ca. zehn Seiten begrenzt ist und der Band nicht nur reich illustriert sondern auch mit einem Glossar versehen ist.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Zeit in den Kulturen des Altertums. Antike Chronologie im Spiegel der Quellen, Köln 2020
R. Färber – R. Gautschy (Hrsg.)