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Zwischen Apologie und Antiparteienaffekt – Der Parteiendiskurs in den USA von der Jacksonian Democracy bis zum Gilded Age 1828-1896

Antragsteller Dr. Philipp Erbentraut
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 320111996
 
Die im Frühjahr 2017 begonnene Studie untersucht in ideengeschichtlich vergleichender Perspektive die Wahrnehmung politischer Parteien in der britischen und deutschen Staatstheorie im „langen 19. Jahrhundert“ (1789-1914). Die Forschungsfrage lautet konkret: Wie bewertet das politische Denken zwischen Edmund Burke und Robert Michels das Phänomen der politischen Partei?Durch den vorliegenden Fortsetzungsantrag soll zusätzlich zur Parteienwahrnehmung in Deutschland und Großbritannien die Entwicklung des Parteiendiskurses in den USA an drei zentralen Wendemarken der amerikanischen Parteiendemokratie im 19. Jahrhundert untersucht und der Fokus der Studie somit um eine wichtige transatlantische Perspektive erweitert werden. Dabei sind vor allem drei Hinsichten von besonderem Interesse: 1. Welche argumentativen Kontinuitätslinien, aber auch Anregungspotenziale hält der frühe Parteiendiskurs für unsere gegenwärtige Debatte um den Parteienstaat bereit? (Archiv und Arsenal)2. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es bei der Bewertung politischer Parteien in Deutschland, Großbritannien und den USA im 19. Jahrhundert? (Vergleich)3. Welche Einflüsse gehen vom amerikanischen politischen Denken der Zeit auf die britische und deutsche Parteientheorie (und umgekehrt) aus? (Wissenstransfer) Gab es tatsächlich einen generellen Anti-Parteien-Affekt in der Geschichte des politischen Denkens? Erste Ergebnisse der laufenden Studie lassen im Gegenteil vermuten, dass es bereits vor 200 Jahren eine positive und elaborierte Theorie und Soziologie der politischen Parteien gegeben hat, der ein modernes Parteienverständnis zugrunde lag.Aus dem Erstantrag heraus sind mittlerweile zwei integrierte Folgeprojekte hervorgegangen, und zwar im Rahmen eines vom DAAD geförderten John F. Kennedy Memorial-Fellowships des Projektleiters Philipp Erbentraut am Center for European Studies der Harvard University 2018/19 sowie des laufenden Dissertationsprojekts des wissenschaftlichen Mitarbeiters Vicente Pons Marti, welche jeweils aus unterschiedlicher Perspektive die Entwicklung des Parteiendiskurses in den USA im 19. Jahrhundert miteinbeziehen. Durch den vorliegenden Fortsetzungsantrag sollen diese zwei Vorhaben mit dem Ursprungsprojekt intellektuell und institutionell zusammengeführt und verknüpft werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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