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Lutherische Orthodoxie revisited. Konfessionelle Muster zwischen Identitätsverpflichtung und "Weltoffenheit"
Antragsteller
Dr. Sascha Salatowsky
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319066481
Das interdisziplinäre und international angelegte Netzwerk setzt sich eine Neubewertung der lutherischen Orthodoxie zum Ziel, die bis heute von der Forschung überraschend ambivalent bewertet wird. Auch wenn das alte Bild von der "toten Orthodoxie" wissenschaftlich längst überholt ist, besteht über die Einschätzung ihrer Leistungen für das religiös-kulturelle Leben vom späten 16. bis ins frühe 18. Jahrhundert noch immer keine Einigkeit. Dies überrascht umso mehr, als aktuelle Ansätze von einer ( gerade im Vergleich mit dem Katholizismus und Calvinismus ) spezifisch lutherischen Konfessionskultur sprechen. Mit diesem Begriff werden die Spannungen zwischen Identität, Beharrlichkeit der Institutionen, Deutungen und Praktiken auf der einen Seite und sich wandelnden historischen Bedingungen auf der anderen Seite als besondere kulturelle Konfiguration der lutherischen Orthodoxie beschrieben. Das Netzwerk knüpft an diese Ansätze an, indem es anhand ausgewählter Aspekte sowohl nach der normativen, auf lehrmäßige Homogenität und Kontinuität abzielenden lutherischen Theologie (auch in ihrer universitären Verortung und Praxis) als auch nach den politischen, sozialen, kulturellen und reli-giösen Lebenswirklichkeiten der lutherischen Konfession fragt. Sie soll auf diese Weise in ihrer Bedeutung für die topische und systematische Weiterbildung der reformatorischen Theologie, für die Prägung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens und für die Herausbildung einer spezifischen Formation der frühneuzeitlichen Religionskultur erforscht werden.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Internationaler Bezug
Norwegen
Beteiligte Person
Dr. Joar Haga