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Auswirkungen von Milch und Milchkomponenten auf die In-situ-Pellikel

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Matthias Hannig; Dr. Anna Kensche
Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318579213
 
Die Entstehung von Karies und Erosionen beruht auf Bioadhäsionsprozessen an der Zahnoberfläche. Zentraler Mediator der physiologischen und pathophysiologischen Vorgänge an der Zahnoberfläche ist die Pellikel. Diese bildet sich innerhalb kürzester Zeit durch die selektive Adsorption spezifischer Speichelbestandteile an allen in der Mundhöhle exponierten Festkörperoberflächen. Die intentionelle Modifikation dieser physiologischen Protein- und Glycoproteinschicht zur Optimierung der protektiven Eigenschaften durch die Applikation biologischer oder biomimetischer Präparate ist ein möglicher Ansatz in der Oralprophylaxe. In Milch enthaltene Caseine zeigen aufgrund ihrer mizellaren Organisation strukturelle Analogien zu in die Pellikelbildung involvierten Proteinaggregaten. Daher ist die Adsorption von nativen oder modifizierten Caseinen ein Ansatz, um die karies- und erosionprotektiven Eigenschaften der Pellikel zu verbessern. Caseinmizellen können dabei als potentielle Nanocarrier protektiver Substanzen fungieren. Die Interaktion von Milch und Milchkomponenten mit der In-situ - Pellikel wurde jedoch bislang noch nicht systematisch untersucht. Das Hauptziel der beantragten klinisch-experimentellen Studie ist daher, den Einfluss von ausgewählten Milchsorten, Milchkomponenten und Milchderivaten auf die In-situ-Pellikel zu untersuchen. Ultrastrukturelle Veränderungen und die mögliche Assoziation von Caseinmizellen werden transmissionselektronenmikroskopisch visualisiert, die Anlagerung der Caseine wird zudem mit dem ELISA-Verfahren quantifiziert. Ergänzend wird der Einfluss ausgewählter milchbasierter Spülungen auf die initiale bakterielle Kolonisation fluoreszenzmikroskopisch untersucht. Die Untersuchung leistet einen grundlegenden Beitrag zum Verständnis der Modulation oraler Bioadhäsionprozesse. Zudem wird für die Entwicklung innovativer biologischer Ansätze in der präventiven Zahnmedizin die Basis geschaffen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Christian Hannig
 
 

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