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Historische Industriearchitektur und divergierende Ziele von Denkmalschutz, Stadtentwicklung, Kreativwirtschaft und Architekturproduktion - Heritage-Management und Good-Practice bei der UNESCO-Weltkulturerbestätte Industriekomplex Zeche Zollverein
Antragsteller
Professor Dr. Harald A. Mieg
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318142940
Im Vorgängerprojekt wurden an vier Fallbeispielen aus Europa Transformationsprozesse historischer Industrieareale analysiert. Es wurde die Frage beantwortet, wie der Denkmalschutz mit den divergierenden Zielen von Stadtentwicklung, Kreativwirtschaft und Architekturproduktion verbunden wird. Ein wesentliches Ergebnis war u.a., dass Denkmalschutz und Stadtentwicklung als unabhängige "Diskurse" verstanden werden können und dass "vermittelnde Werte" (z.B. Zugänglichkeit, Erhaltung, Entwicklung etc.) in der Praxis helfen, um Konflikte zwischen diesen Diskursen zu lösen. In dem beantragten Transferprojekt sollen die Erkenntnisse über Kulturerbeschutz und Stadtentwicklungsplanung in der Praxis der UNESCO-Weltkulturerbestätte Industriekomplex Zeche Zollverein genutzt werden. Seit der IBA Emscher Park (1989-1999) hat Zollverein international eine Pionierrolle als vorbildliches Industrieerbe inne. Anwendungspartner ist die Stiftung Zollverein, die als maßgeblicher Akteure für die Erbestätte verantwortlich ist. In der Praxis wird die Aufgabe der Vermittlung von Erhaltungsanliegen des Weltkulturerbeschutzes und Anliegen der Stadtentwicklungsplanung im Heritage-Management geleistet und mittels Good-Practice bewertet. Für das Industrieerbe ist diese Praxis nicht systematisch definiert. Das Erkenntnistransfer-Projekt hilft, ein entsprechendes vorbildliches Heritage-Management zu definieren und zu dokumentieren. Das Arbeitsprogramm beinhaltet: (i) Aufsetzen eines Prozesses: Gemeinsam mit der Stiftung Zollverein werden Werkzeuge für die Praxis des Heritage-Management erarbeitet und Kriterien zur Definition von Good-Practice formuliert;(ii) Erstellen eines Produktes: Gemeinsames Produkt ist eine internetbasierte Good-Practice-Sammlung, die als Modellprojekt gute planerische Praxis im Heritage-Management des Industriekomplexes Zeche Zollverein aufzeigt und vermittelt. Erfahrungen aus der nationalen und internationalen Diskussion werden einbezogen (Oevermann, Mieg 2015);(iii) als Rückwirkung auf die Wissenschaft: mit diesem Projekt wird Forschung zu (nachhaltigen) städtischen Transformationsprozessen vertieft (vgl. Mieg, Töpfer 2013). Prozess und Produkt bereiten jeweils eine mögliche Erweiterung auf andere Industrieerbestätten vor. Die Ergebnisse des Projektes sollen in die Nachwuchsförderung am Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt-Universität einfließen. Als spezifische Ziele bzw. Aufgaben des Erkenntnistransfer-Projektes sind festzuhalten: 1. Praxisbezogene Aufgaben: Werkzeuge für die Praxis des Heritage-Management (Toolkit) sowie eine strukturierte Good-Practice-Sammlung entwickeln, zudem die dauerhafte Nutzungsfähigkeit der internetbasierten Good-Practice-Sammlung sicherstellen.2. Anwendungsbezogene Forschungsfrage: Wie kann - im Kontext eines städtischen Transformationsprozesses - Heritage-Management mit (nachhaltiger) Stadtentwicklungsplanung in Konsens gebracht werden?
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Anwendungspartner
Stiftung Zollverein