Detailseite
Cyber-physical Forgetting in sozio-digitalen Systemen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Norbert Gronau; Professorin Dr. Annette Kluge
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung
Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317987159
In der zweiten Förderphase des SPP 1921 sollen u.a. betriebliche Anwendungssysteme entwickelt werden, die vergessen können. Das Projekt „Cyber-physical Fortgetting“ hat darauf bezogen vier Ziele. Ziel 1: zu untersuchen wie Cyber-Physische Systeme (CPS) vergessen können, wie Akteure den Umgang mit vergessenden CPS erleben und inwieweit die Zusammenarbeit mit einem vergessenden CPS das intentionale Vergessen in Fertigungsroutinen unterstützen kann, Ziel 2: das intentionale Vergessen in kontinuierlichen Veränderungsprozessen mit dem in episodischen Veränderungsprozessen zu vergleichen, Ziel 3: Die im experimentellen Setting des AZI gefundenen Ergebnisse anhand einer Langzeit-Experience Sampling Studie im Feld auf organisationale Akteure auszuweiten, und Ziel 4: intentionales Vergessen in Geschäftsprozessen zu modellieren. Zur Erreichung der Ziele sind folgende Arbeitspakete (AP) geplant. In AP 1 erfolgt 1) die Beschreibung und Implementierung eines CPS-Gedächtnisses, 2) Anpassung von Verfahren zur Manipulation der Wissensbasis auf CPS, 3) Einbindung von Verfahren zur Filterung der Wahrnehmung durch Smart Sensors und Aktionen durch gehemmte Aktoren, 4) Implementierung der Isolation und Vernetzung von verteilten Wissensbasen. AP 2 untersucht die Effekte, die vergessende CPS auf das intentionale Vergessen von Akteuren haben. Es wird dazu ein Experiment in einem 2x2 Design (Faktor 1: Transparenz, Faktor 2: Autonomie) mit 88 Pbn durchgeführt. Als abhängige Variable werden Vertrauen, Frustration und Vergessensleistung (bzw. Anzahl der Fehler) erhoben. In AP 3 wird das intentionale Vergessen bei einer episodischen im Vergleich zu einer kontinuierlichen Veränderung untersucht. Wir untersuchen die Hypothesen, dass bei einer kontinuierlichen Veränderung geringere subjektive und objektive Switchings Costs entstehen als bei einer episodischen Veränderung. Damit wird an die Experimente von Phase 1 angeknüpft. Wir führen dazu ein 1-faktorielles Versuchsdesign (Faktorstufen: Veränderung kontinuierlich/ episodisch) mit 72 Pbn durch.AP 4 zur Erreichung von Ziel 3 sieht eine Experience Sampling Untersuchung vor. Es liegen dazu 3 Letter-of-Intent von vier Organisationen vor, die sich daran beteiligen. In AP 4 werden die Ergebnisse zur Bedeutung der Retrieval cues aus den Laborexperimenten in einer Langzeitstudie in einem authentischen Kontext überprüft. Die Hypothesen dazu lauten: Das Vergessen von Routinen wird dadurch unterstützt, indem alle salienten Retrieval-Cues eliminiert werden, die die zu vergessene Routine aktivieren können, und in dem die Cues in auffälliger Weise implementiert werden, die die neue Routine unterstützen.Arbeitspaket 5 entwickelt zur Erreichung von Ziel 4 einen Modellierungsansatz für das Vergessen in Geschäftsprozessen. Das AP 6 beinhaltet abschließend die Aktivitäten zum Forschungsdatenmanagement.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme